Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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nett allgemeinen Führer oder obersten Leiter; sie wa 
ren schon öfters verändert worden, die Einen waren 
so, die Andern so zu Werke gegangen; auch hatte 
man ihnen bald unumschränkte Vollmacht verliehen, 
bald dieselbe mehr oder weniger beschränkt. Es hatten 
sich auch bereits aufrührerische Bewegungen unter den 
jenigen gezeigt, welche zur katholischen Kirche zurück 
gebracht werden sollten, Bewegungen, die nur mit 
vieler Mühe gestillt werden konnten. Aus diesen Ur 
sachen wurde nun Kiesel im I. 1590 dem ganzen Ge 
schäfte mit voller Macht vorgesetzt, so, daß von sei 
nen Befehlen alle Kommissäre abhängen sollten. Es 
wurde ihm auch eine Anweisung gegeben, wie beider 
Zurückführung zur katholischen Kirche zu Werke ge 
gangen werden sollte. Nach dieser Anweisung sollte er, 
wenn er zu gedachtem Zwecke an einen Ort sich 
begeben wollte, ein Beglaubigungsschreiben vom Kai 
ser oder vom Statthalter sich geben lassen. Die sich 
zur Rückkehr in die katholische Kirche verstanden, muß 
ten darüber einen Revers ausstellen, beichten und 
kommunizieren. Die nicht katholisch werden wollten, 
konnte er so lange, bis die Anderen dieses Alles ver 
richtet hatten, auf dem Nathhause festhalten, aber in 
kein Gefängniß sperren lassen; doch sollte er auch 
darin behuthsam sein, und dieses Mittel nur im Noth 
falle, und, bloß gegen solche anwenden, welche An 
dere von der Rückkehr zur katholischen Kirche abhal 
len wollten, oder durch sonstige Umtriebe dieselbe zu 
vereiteln suchten; auch sollte er cs immer noch vor der 
Anwendung dem Kaiser oder Statthalter melden,