Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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ab, weil er dem rechtmäßigen Erben und Landesfür 
sten Ferdinand keine Verbindlichkeit zuziehen wollte. 
Auch trug zur Abschlagung dieser Bitte sehr Vieles 
Maria bei, die Mutter Ferdinands, die an der je 
tzigen Landesverwaltung keinen geringen Antheil hat 
te, und eine sehr eifrige Katholikin war, wcßwegen 
sie von den Protestanten nicht minder gehaßt wur 
de,«^ die Jesuiten. Die letzteren hatten an Erzh. 
Ernst einen großen Gönner, und bewogen ihn, daß 
er 1590 die zwei Karthausen Seiz und Geirach, Ge 
org dem Abte zu Rein, dem sie das Jahr vorher 
Erzh. Karl als Kommenden verliehen hatte, abnahm, 
und ihrem Kollegium zu Graz schenkte. Dagegen 
wandte sich der Karthäuser-Orden an den Papst 
Klemens VIII. und sandte den Prior der Karthause 
zu Paulari, Franz von Quietana nach Rom. Dieser 
bewirkte wenigstens so viel, daß Seiz 1593 dem Or 
den zurückgegeben ward. Geirach aber wurde für im 
mer aufgehoben, und seine Güter dem Jesuiten-Kol 
legium zu Gräz zugetheilt, welches dafür mehre Zög 
linge in seinem Konvikte unterhielt. Uebrigens wur 
den während der Verwaltung des Erzherzogs Ernst, 
die Versuche, die landesfürstlichen Pfarren mit ka 
tholischen Seelsorgern zu besetzen, forgesetzt. Aber 
auch die Widersetzlichkeit und die Gewaltthaten der 
Protestanten dauerten fort. Als der Pfleger zu Auffee 
1592 auf des Erzherzvgs Befehl an die Stelle des 
dasigen Prädikanten einen katholischen Pfarrer se 
tzen wollte, rotteten sich gegen 500 der dortigen Bau 
ern zusammen, und'gingen auf den Pfleger los, so
	        
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