Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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graffett, da die Bürger sie vom Fenster des Rathhau 
ses herab stürzen wollten. Durch eine fanatische Pre 
digt des benachbarten Prädikanten zu Berthelstein 
aufgeregt, brachen die Feldbacher zur Nachtzeit in 
das Haus des neuen katholischen, von den Kommissä 
ren eingesetzten Marktrichters ein, mißhandelten ihn, 
und würden ihn getobtes haben, wenn er ihnen nicht 
noch durch die Flucht entkommen wäre. Im folgenden 
1590. Jahre fielen sie über den bei ihnen eingesetzten 
katholischen Pfarrer her, und verwundeten ihn mit 
einem Messer tödtlich am Halse. Zu solcher Sinnes 
und Handelsweise leitete die Protestanten das Evan 
gelium an, an das sie sich allein halten und nach wel 
chem sie die Evangelischen genannt sein wollten. 
Wie sehr war diese nicht verschieden von jener der 
ersten Christen, welche denjenigen, die sie nicht dul 
den wollten, ja aufs grausamste sie verfolgten, keine 
Gewaltthaten, sondern nur eine leidende Standhaf 
tigkeit und Starkmuth entgegen setzten, und eben da 
durch siegten! Die Anstifter und Anführer bei den zu 
Feldbach verübten Gewaltthätigkeiten wurden nach 
Gräz gebracht. Man verfuhr äußerst gelinde gegen 
sie: desto größer war ihr Uebermuth. Der Statthal 
ter zu Gräz, Bischof von Gurk, ermahnte sie zur 
Sinnesänderung und Busse. Sie ließen sich barbie 
ren, und ihm sagen, daß sie sich nun gereinigt und 
verändert hätten. Dessen ungeachtet ließ man sie nach 
einiger Zeit ungestraft frei.
	        
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