Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

294 
geschah zwar ohne Widerstand, aber die Einwohner 
verharrten noch fernerhin im Luthcrthume, und gin 
gen nun benachbarten Prädikanten zu. So auch die 
Einwohner von Stein. Um sie zur katholischen Re 
ligion zurückzubringen, ließen der Erzherzog Ernst 
und Urban der Bischof von Passau 1586 und 1587 
den Jesuiten Scherer nach Krems kommen, der auch 
wirklich durch seine eifervollen Predigten die Ein 
wohner auf katholische Gesinnungen brachte. Allein 
sie verharrten nicht in denselben, sondern kehrten 
wieder zum Lutherthum zurück. Es wurden daher 
1589 Kiesel und der Propst von Zwetl in diese Städte 
geschickt, um sie zur katholischen Religion zu brin 
gen. — Klesel war damahls auch Bischof von Neu 
stadt, oder eigentlich nur noch Verweser dieses Bis 
thums. Er war es im I. 1588 geworden, in welchem 
sein Vorgänger, des auf einem Reichstage zu Augs 
burg 1582 gestorbenen Bischofs Lamberts Nachfolger 
Martin Radwiger, aus Kärnten, vorher Hofpredi- 
ger und Propst zu St. Dorothea in Wien, und seit 
1586 Bischof von Neustadt, ein gelehrter und tugend 
hafter Maun, mit Tod abgegangen war. — Klesel 
und sein Gefährte, der Propst von Zwetl, sollten 
nach dem Aufträge des Erzherzogs die Einwohner der 
beiden Städte durch Predigten und Privatunterricht 
für die katholische Religion gewinnen. Allein diese 
waren so sehr dagegen eingenommen, daß sie sich 
mit Gewalt widersetzten, und im Februar 1589 ei 
nen Aufruhr erregten, der jedoch bald gestillt wurde 
Die Untersuchung, die darüber angestellt ward, dau-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.