Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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deverordnelen als einen Kalviner an. Zimmermann 
beschuldigte sie hinwieder, daß einige der Flazischcn, an 
dere der Osiandrischen, keiner aber der rein Lutherischen 
Lehre anhinge. Um die Uneinigkeit unter ihnen zu 
tilgen, kündigten ihnen die Verordneten nach mehre» 
vergeblichen Einigungsversuchen an, sie müßten auf 
hören, einander zu bestreiten, oder gewärtig sein, 
daß die protestantischen Ständeglieder Jesuiten an 
ihre Stellen setzen, die in ihrer Lehre vollkommen einig 
seien. Obwohl nun diese Drohung offenbar nicht ernst 
lich gemeint war, bewirkte sie doch, daß die Prädi 
kanten unter einander sich verglichen, einen einzigen 
ausgenommen, der lieber das Land verlassen, als un 
ter ketzerischen Prädikanten, wie er sagte, leben wollte. 
§. 671. Versammlung der Ocsterreichischen Protestanten zu 
Horn wegen einer Kirchenvisttatzion. 
In Oesterreich war die Verwirrung, die durch 
die Uneinigkeit in der Lehre und durch die Verschie 
denheit der gottesdienstlichen Gebräuche unter den Pro 
testanten entstanden war, bereits so groß, und von so 
starken unruhigen Bewegungen begleitet, daß die pro- 
testantischenHerren und Ritter auf einem 1579 zu Linz 
gehaltenen Landtage beschlossen, zur Abhilfe und zur 
Herstellung der Einigkeit eine allgemeine Visttatzion 
ihrer Gemeinden und Prediger im Lande unter der 
Ens durch einen angesehenen Gottesgelehrten vorneh 
men zu lassen. Chiträus , dem sie dieses Geschäft an 
trugen, lehnte es ab, schlug ihnen aber einen seiner 
Amtsgenoffen, den Lukas Backmeister, Doktor der
	        
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