Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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haben, wenn sie alle genau wären beobachtet »vor-- 
den. Da dieß nun keineswegs der Fall war, so nahm 
das Lutherthum in unsern Ländern, besonders in 
Oesterreich um so mehr immer zu. Ein vorzügliches 
Beförderungsmittel desselben waren die Lutherischen 
Bücher, welche nicht nur von Luther» selbst, der 
insbesondere seit 1522 die Bibel in einer Deut 
schen, seinen Lehren ganz angepaßten Uebersetzung 
heraus gab, sondern auch von seinen sehr zahlreichen 
Anhängern im äußern Deutschlande, in großer 
Menge verfaßt, durch die Buchdruckerkunst schnell 
vervielfältiget, und auch häufig in unsere Länder 
herein gebracht wurden. Dawider erließ nun Erzher 
zog Ferdinand im März 1523 ein Verboth, worin 
gesagt wird, daß Luthers und seiner Anhänger 
Schriften in den Oesterreichischen Ländern allenthal 
ben verkauft und gelesen, und ihre Lehren ausgebrei 
tet werden. Dieses wird nun für die Zukunft ernst 
lich verbothen; die dawider Handelnden sollen urn 
Geld oder auf andere Weise gestraft werden; die 
Obrigkeiten sollen dergleichen Bücher den Buchhänd 
lern, und Allen, bei denen man sie fände, mit Ge 
walt wegnehmen, die Mauthbeamten sollen keine 
solchen Bücher herein lassen. Gegen die Obrigkeiten, 
welche die dawider Handelnden nicht strafen, werde, 
wie sichs gebührt, verfahren werden. Allein aus den 
schon angezeigten Ursachen wurde dieses Geboth we 
nig beobachtet. Ja im I. 1524 wagte es ein Schul 
meister zu Linz, der sich den Nahmen Eleutherobius 
(Freileben) gab, eine von Johann Bugenhagen, Lu
	        
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