Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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mehr vier Predigern und dem Rektor ihrer Schule 
daselbst, ein Konsistorium gebildet, welches die An 
gelegenheiten ihrer Religion in ganz Jnnerösterreich 
leiten sollte. Als 1579 der damahlige Rektor, Phi 
lipp Marbach, nach Heidelberg berufen worden, 
und einer der Gräzer-Prädikanten mit Tod abge 
gangen war, wandten sie sich an die Tübinger-Uni 
versität um Andere an deren Stelle. Diese schickte 
ihnen zwar einen neuen Prädikanten, aber keinen Rek 
tor, sondern ließ ihnen durch den Professor der 
Theologie, Jakob Herebrand, welcher nachmahls 
selbst Rektor der Gräzer-Schule wurde, den Ma 
gister Kaspar Kratzer dazu vorschlagen. Kratzer war 
früher Jesuit gewesen, hatte als solcher zu Wien und 
zu Prag öffentlich gelehrt, war aber nachmahls zu 
den Protestanten übergetreten und hatte sich verhci- 
rathet. Er war auch nach Tübingen gegangen, und 
hatte daselbst in zwei öffentlichen Disputatzionen ge 
gen die katholische Religion seine Bekanntschaft mit 
der neuen Lehre, und seinen Eifer dafür an den 
Tag gelegt. Dessen ungeachtet ernannten ihn die pro 
testantischen Ständeglieder der Steiermark nicht zum 
Rektor ihrer Gräzer-Schule, weil sie besorgten, der 
Erzherzog dürfte ihn als solchen nicht dulden, sondern 
nur 1580 als Vizerektor derselben. Zum Rektor 
machten sie einen gewissen Hieronimus Peristerius, 
der früher ein Flazianer gewesen war, dann zu Re 
gensburg die Flazische Lehre widerrufen hatte, hier 
auf nach Villach in Kärnten gekommen, aber von 
da vertrieben worden war. Erzh. Karl wollte aber.
	        
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