Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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Lutherischen Gottesdienst anstellen, und dazu sonst 
Niemanden, als ihre Familienglieder und ihr Haus 
gesinde zulassen dürften. Auch sollte es nur für Karls 
Regierungszeit gelten, und keineswegs seinen Nach 
folger verpflichten. — Die Protestanten gaben sich 
zwar alle Mühe, eine ausgedehntere und beständige 
Religionsfreiheit zu erlangen, und bothen zu diesem 
Ende eine noch viel größere Summe Geldes an; da 
aber der Erzherzog unbeweglich blieb, so ließen sie 
endlich mb, in der Hoffnung und mit dem Vorsatze, 
das, was ihnen nicht zugestanden ward, selbst sich 
zu erlauben, und ihr Religionswesen so zu befestigen, 
daß ein künftiger Regent es zu beschränken oder ab 
zuschaffen nicht vermögen sollte. Und dazu machten 
sie auch bald den Anfang. Noch in demselben, und 
in dem folgenden 1579. Jahre erbauten sie bloß in 
Steiermark nicht weniger als zehn neue Kirchen, in 
denen sie Lutherischen Gottesdienst und Lutherische 
Prediger anstellten, nähmlich bei Schladming, Ro- 
thenmann, Oberwölz, Neumarkt, Feldbach, Schwam- 
bcrg, Leibnitz, Marburg, Radkersbnrg, Zili. Außer 
dem vertrieben sie von nicht wenigen Pfarren — 
nicht nur von solchen, wovon sie, sondern auch von 
solchen, wovon der Landesfürst Patron war, — die 
katholischen Seelsorger, und setzten Lutherische Pre 
diger an ihre Stelle. Bei dieser Gelegenheit drangen 
sie gewaltsam in die Kirchen, plünderten, verunehr- 
ten sie, warfen die Zierden und Geräthschaften, die 
ihren Rcligionsbegriffcn entgegen waren, z. B. Bil 
der, Statuen, Meß- und andere Kirchenbücher,
	        
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