Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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ihn ein dringendes Bedürfniß. Um solche von den 
Landständen zu erhalten, berief er sie im Ansang des 
I. 1578 zu einem Landtage nach Bruck an der Mur. 
Hier beschlossen die protestantischen Stllndeglieder, 
dergleichen bereits sehr viele vom Ritter- und die mei 
sten vom Herrenstande waren, die Noth des Landes 
zur Erreichung der schon so lange von ihnen gesuchten 
Religionsfreiheit zu benützen. Karl widerstand auch 
jetzt ihrem Begehren lange. Als aber Herbert von Au- 
crsberg, Statthalter von Krain angekommen war, und 
das Wüthen der mit Uebermacht eingefallenen Türken 
daselbst, und die weitere von ihnen herdrohende Gefahr 
auf das lebhafteste geschildert hatte, als dessen unge 
achtet die protestantischen Ständeglieder alle Hilfe ge 
gen sie, und alle Geldbewilligung zu verweigern fort 
fuhren, wenn ihnen nicht freie Uebung ihrer Religion 
zugesichert würde, als bereits auch das protestanti 
sche Volk zu Bruck zu lärmen und zu toben anfing, 
da begann endlich derErzherzog zu wanken. DiePro- 
testanten, es bemerkend, setzten ihm in seiner Woh 
nung so lange zu, bis er ihnen daselbst — also ohne 
Theilnahme, ja ohne Wissen der Katholischen, — 
am 9. Februar 1578, noch spät in der Nacht, gegen 
die verlaygkeSumme von 200,000 Gulden, einschrift- 
ches Zugeständniß, ihre Religion frei zu üben, aus 
stellte. Dieses war aber in manchen Stücken von jenem 
verschieden, welches den Lutherischen Herren und Rit 
tern in Oesterreich ertheilt worden war. Denn es 
gestattete ihnen nur, daß sie auf ihren Schlössern, 
imd in Graz, Judenburg, Klagenfurt und Laibach
	        
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