Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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Ermahnung zum Frieden ergehen, welche aber we 
nig beachtet wurde. Viele hielten sich weder an die 
vorgeschriebene, noch an die ursprüngliche, vom Chi- 
träus verfaßte Agende, sondern richteten die gottes 
dienstlichen Gebräuche in ihren Gemeinden nach ei 
gener Willkür ein. 
Auf gleiche Weise verfuhren die Protestanten im 
Lande ob der Ens. Auch ihnen enthielt die vom Kai 
ser für das Land unter der Ens bestimmte Agende zu 
viel von den katholischen Zeremonien. Sie ließen da 
her eine eigene, von jener sehr verschiedene verferti 
gen, und bathen den Kaiser, dem sie sie überreichten, 
sich ihrer bedienen zu dürfen. Der Kaiser befahl durch 
eine Entschließung vom 9. März 1576, daß sie entwe 
der die unterensische Agende annehmen, oder daß sie 
sich mit den unterensischen Protestanten über eine ge 
meinschaftliche vereinigen sollten. Doch keines von 
Beiden geschah, und so bedienten sich denn unter den 
oberensischen Predigern die Einen dieser, die Andern 
jener gottesdienstlichen Gebräuche, die ihnen gut 
dünkten. 
§, 650. Zustand verschiedener Stifter im Lande ob der Ens. 
Gienger, Dechant zu Spital am Pkrn. 
Die Katholicken im Lande ob der Ens waren um 
diese Zeit in stätem Abnehmen. Das Zisterzienserklo 
ster Baumgartenberg hatte so wenig Mönche, daß es 
seine Pfarre in Gumpendorf bei Wien nicht mehr be 
setzen konnte, und sie deßwegen 1571 dem Schotten 
kloster daselbst überließ. Das Kloster Engelhartszell
	        
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