Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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ter dem Titel erscheinen: Christliche Kirchenagende, 
wie die von den zwei Ständen der Herren und Rit 
terschaft im Erzherzogthum Oesterreich gebraucht wird. 
Ein Exemplar davon wurde auch dem Chiträus zu 
geschickt, welcher in Briefen an protestantische Predi 
ger in Oesterreich über die zu seiner Arbeit gemachten 
Zusätze, nahmentlich über die Aufnahme der Teufelsbe 
schwörung bei der Taufe, einer weitläufigen Verord 
nung über die Taufe der,Erwachsenen und über die Fir 
mung, vieler Gebether u. dgl. seinen Unwillen äusserte, 
woraus viele Unruhen unter den Lutherischen Predigern 
entstanden. — Aber auch die unveränderte Schrift 
des Chiträus, welcher die milderen Lehren des Me- 
lanchthon von der Erbsünde, vom freien Willen deö 
Menschen, von den guten Werken, und andere , de 
nen er zugethan war, darin hatte durchblicken lassen, 
wurde von mehren Flazischen Predigern in Oesterreich 
mündlich und schriftlich angegriffen. Da den Predi 
gern nicht wenige ihrer Patrone beistimmten, so wur 
den die Zwistigkeiten und Unruhen unter den Prote 
stanten so groß, daß die zur Besorgung des Luthe 
rischen Religionswesens verordneten Ständeglieder 
sich genöthigt sahen, bald nach der Kundmachung 
der Agende eine Zusammenkunft derjenigen Edelleute 
zu veranstalten, unter welchen die her Agende wi 
derstrebenden Prediger standen. Man suchte sich über 
den Gebrauch derselben zu vergleichen, jedoch ver 
geblich. Die Widerspenstigkeit und die Unruhen dau 
erten fort, und gelangten endlich auch zur Kennt 
niß des Kaisers, Dieser ließ nun zwar eine ernstliche
	        
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