Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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die Oesterreichischen Protestanten über alle Glau 
benslehren und kirchlichen Gebräuche überein gekom 
men sein würden. Um eine solche Uebereinkunft zu 
bewirken, sollten zwölf angesehene und wohlgesinnte 
Lutherische Lehrer, unter welchen zwei aus Sachsen 
sein müßten, zur Hälfte von ihm, und zur Hälfte 
von den Protestantischen Ständeglicdcrn bestellt wer 
den. Diese sollten über die von allen anzunehmenden 
Lehren und Kirchengebräuche gemeinschaftlich berath 
schlagen, und ein Religionsbuch und ein Kirchenbuch 
oder eine so genannte Agenda verfassen, worin sie 
auseinander gesetzt wären. Als die zwei Sächsischen, 
zu diesem Geschäfte beizuziehenden Religionslehrer be 
stimmte der Kaiser den Joachim Kamerarius, Profes 
sorder Theologie zu Leipzig, die Protestantischen Stän 
deglieder aber den David Chiträus, der dieselbe 
zu Rostock lehrte. Kamerarius kam schon am 8. Sep 
tember 1568 zu Wien an, reifete aber nach drei Mo 
nathen unverrichteter Sache, wieder heim, weil Chi- 
träus noch immer nicht eintraff, ohne den man doch 
das Einigungsgeschäft nicht vornehmen wollte. Doch 
hinterließ er dem kaiserlichen Rathe Gengcr sein Gut 
achten darüber. 
§. 643. Versuche des Papstes, den Kaiser von jenem Zuge 
ständnisse abzubringen. 
Während Kamerarius in Wien verweilte, kam 
daselbst am 30. Oktober 1568 der Kardinal Johann 
Franz Kommendoni als päpstlicher Gesandter an. P. 
Pins V. hatte schon vorher, als er kaum die den Lu-
	        
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