Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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gesetzt, indessen machte cs sein Nachfolger, Marmi- 
lian Lavantstein, nicht besser, weßwegen auch ihn 
1574 dasselbe Schicksal traff. Die Franziskaner zu 
St. Pölten sahen sich in diesen sechziger Jahren gc- 
nöthigt, theils wegen Verweigerung der Lebensrnit 
tel, theils wegen sonstiger übler Behandlung durch 
die überhand nehmenden Lutheraner, ihr Kloster zu 
verlassen. Daß um diese Zeit die Frauenklöster zu St. 
Magdalena in Klosterneuburg, zu Traunkirchen, und 
etwas später zu Erla eingegangen sind, ist schon oben 
§. 615. gemeldet worden. 
§. 640. Lage der Jesuiten zu Wien. Stanislaus Kostka. 
Die Jesuiten zu Wien schienen vom Kaiser Mar- 
milian II. nicht viel Gutes sich versprechen zu dürfen. 
Viele wenigstens glaubten, er sei ihnen abgeneigt. Und 
in der That verfügte er noch in dem nähmlichen 1564. 
Jahre, in welchem er zurRegierung gelangte, auf die 
Vorstellung der protestantischen Stäudeglieder, daß die 
Jesuiten das Konvikt für adelige Jünglinge, welches 
K. Ferdinand in dem alten Landschastsschulhause im 
I. 1560 errichtet hatte, zu räumen hätten, weil es 
unter ihnen seiner Bestimmung, eine Erziehungsan 
stalt für den Oesterreichischen Adel zu sein, nicht ent 
spreche. Die Jesuiten mußten es also im folgenden 
Jahre verlassen, und für ihre Zöglinge anderswo ein- 
Unterkunft suchen. Es ward aufgehoben und das Haus 
verkauft. Ein Zögling dieses aufgehobenen Konviktes 
war auch StanislausKostka gewesen, aus einem der äl 
testen und angesehenstenAdelsgeschlechtcr in dcrPolnie
	        
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