Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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zu Tode gemartert wurde. In der Mitte des Jäners 
versammelten sich die Stände, und am letzten des 
selben Monaths übergaben Abgeordnete der Luthe 
rischen Mitglieder der drei letzteren oder weltlichen 
Stände sowohl von Inner- als Nieder-Oesterreich 
eine Bittschrift, worin sie gleich anfangs erklärten, 
daß sie von den Ihrigen Befehl hätten, eh etwas 
Anderes in Berathung gezogen würde, mit dem Lan 
desfürsten wegen der Religion zu unterhandeln. Sie 
bathen dann um die Bewilligung, die ihrige frei aus 
üben zu dürfen, und um die Aufhebung allereiner 
solchen Uebung entgegen stehenden Verordnungen und 
Anstalten, und beriefen sich dabei unter andern auf 
die im Paffauek-Vertrage und Augsburger-Frie 
den ertheilte Religionsfreiheit. Aber Ferdinand er 
klärte ihnen, daß er in der katholischen Religion zu 
leben und zu sterben entschlossen sei, daß er sie nach 
jenem Vertrage und Frieden vielmehr verhalten könne, 
seine Religion anzunehmen, daß er dieses zwar nicht 
thun wolle, ihnen jedoch die freie Uebung ihrer Re 
ligion nicht gestatten könne, diejenigen aber, denen 
dieses nicht anständig sei, ihre Güter verkaufen und 
aus dem Lande ziehen lassen wolle. Uebrigens wolle 
er ihnen den Gebrauch, das heil. Abendmahl un 
ter beiden Glatten zu empfangen, nicht verwehren, 
jedoch unter der Bedingniß, daß sie den übrigen ka 
tholischen Gebräuchen und Lehren treu bleiben, und 
zu keiner besonderen Sekte sich bekennen. — Wie 
wohl nun die Abgeordneten der Lutherischen Stän 
deglieder wiederholt um völlige Religionsfreiheit ba-
	        
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