Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

123 
Zm nähmlichen 1550. Jahre mußten die Minoriten zu 
Linz, wo, wie fast in allen Städten des Landes ob 
der Ens, schon die meisten Einwohner denReligions- 
ncuerungen huldigten, aus Mangel am nöthigen Le 
bensunterhalte, der ihnen nicht mehr gereicht wurde, 
ihr Kloster unter gewissen Bedingnissen den Landstän 
den einräumen, und anderswo ihr Fortkommen su 
chen. Die Minoriten zu Wels hattenjvermuthlich um 
dieselbe Zeit und ans derselben Ursache ein gleiches 
Schicksal. Ihr Kloster wurde in ein Spital verwan 
delt. — Das Augustinerkloster zu Fürstenfeld in Stei 
ermark nahm die dortige auch schon größtentheils Lu- 
therische Bürgerschaft, im I. 1551, nachdem mit dem 
Prior alle Mönche abgestorben waren, mittelst er- 
schlicheuer landesfürstlicher Bewilligung in Besitz. Aber 
auf die Vorstellung des Generalvikars des Ordens in 
Steiermark verhielt sie K. Ferdinand, dasselbe samt 
seinem Besitzthume bald wieder an den Orden zurück 
zugeben. Im I. 1552 wichen die Minoriten zu Heun- 
burg, deren Kloster 1561 zu einem Proviantmaga 
zine verwendet wurde, und 1553 die Minoriten zu 
Ens dem Drange des überhand nehmenden Luther 
thums. — Es waren also fast lauter Klöster der so 
genannten Bettelorden, welchen das Lutherthum den 
Untergang brachte, und zwar aus dem Grunde, weil 
ihre Bewohner, indem sie kein hinreichendes sicheres 
Einkommen hatten, von den freiwilligen Gaben der 
Umwohner abhingen, die bei veränderter Religion 
ihnen keine Gaben mehr reichten. Die Klöster hinge 
gen vom Benediktiner - Orden und seinen Zweigen,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.