Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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Kram. Auf einem gemeinschaftlichen, im September 
1547 zu Steier gehaltenen Landtage hatten sie, ob 
schon die protestantischen Reichsständeglieder erst 
kürzlich vom Kaiser waren zu paren getrieben wor 
den, dennoch den Entschluß gefaßt, durch Abgeord 
nete beim König Ferdinand, der sich zu Augsburg 
beim Reichstage befand, um freie Uebung ihrer Re 
ligion anzuhalten. Es war dieß das dritte Mahl, 
daß sie es thaten. Ihre Abgeordneten kamen im I. 
1548 nach Augsburg und wurden mit ihrem Gesuche 
auf die Entscheidungen der Kirchenversammlung und 
einstweilen aus das Interim verwiesen. 
§. 611. Zustand der WiencrMniversitat. Landesfürstliche Ber- 
ordnungeu zur Aufrechthaltung der katholischen Religion. 
Unterdessen ließ es König Ferdinand an Ver 
ordnungen zur Aufrechthaltung der katholischen Re 
ligion in unsern Ländern nicht fehlen. Die Wiener- 
Universität warseit einiger Zeit sehr herabgekommen; 
insbesondere hatte die theologische Fakultät seit den 
dreißiger Jahren dieses 16. Jahrhundertes so wenige 
Doktoren, daß fast zwei oder drei abwechselnd das 
Dekanat beständig führen, ja selbst Mitglieder eines 
minderen als des Doktorgrades zu Dekanen ge 
wählt werden mußten. Die Zahl der Studierenden 
nahm theils wegen den Religionsneuerungcn, theils 
wegen der Gefahr vor den Türken, theils weil der 
Universität ihre alten Privilegien nicht bestätiget, 
sondern verschiedentlich verletzt wurden immerzu ab, 
und deren, die sich um einen Fakultätsgradus, ins
	        
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