Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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es an solchen fehlte, durch Betteln den nöthigen Le 
bensunterhalt sich zu verschaffen, bereit sein mußten. 
Dasselbe gilt von der zweiten Classe der Ordensglie, 
der, welche die Koadjutoren oder Gehilfen in sich 
begriff, die so genannt wurden, weil sie zur Aushilfe 
der Professen bestimmt waren. Eine dritte Classe 
machten die Scholastiker aus, die sich dem Unter 
richte in den Wissenschaften zu widmen hatten. Die 
Jesuiten erweiterten nähmlich das ursprünglich un 
ternommene Geschäft des Unterrichtes in der Reli 
gionslehre sehr bald dahin, daß sie auch sin den so 
genannten freien Künsten, in den philosophischen 
und theologischen Wissenschaften Unterricht ertheilten, 
welcher mit der Zeit fast ganz in ihre Hände allein 
kam. Diesen Unterricht ertheilten sie in ihren eigenen 
Häusern, welche sie Kollegien hießen. In diese« 
wohnten nicht nur die Lehrer, sondern auch die stu- 
direnden Ordensglieder, welche gewöhnlich zugleich 
Lehrer der unteren, von ihnen bereits erlernten Ge 
genstände waren. Die Kollegien mußten mit eigenen 
Gütern und bestimmten Einkünften versehen sein, 
welche zum Unterhalte und Behufe der lehrenden und 
lernenden Ordensglieder verwendet wurden. 
Die Rovitzen, deren Probezeit Ein Jahr dauer 
te, und bei deren Aufnahme man auf gute körperli 
che Gestalt, auf Geistesfähigkeiten, und auf die 
Kunst, mit Menschen angenehm und klug umzugehen, 
vorzügliche Rücksicht nahm, wurden in eigenen soge 
nannten Probehäusern erzogen. Die Ordensgeneräle, 
deren erster der Stifter selbst war, residirtcn in
	        
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