Volltext: Geschichte des Christenthums in Oesterreich und der Steiermark. Vierter Band (Vierter Band / 1841)

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von einigen Edelleuten umgebracht wurde, gegen wel 
che er seine Feder zu gebrauchen gedroht hatte. 
§. 604. Friedrich Nausea, Bischof von Wien. Hemmung der 
kirchlichen Gerichtsbarkeit durch die Regierung. Pfarr-Unter- 
suchung vom Jahre 1544. 
Im Mai 1541 starb der Bischof von Wien, Jo 
hann III. der bis an sein Lebensende — er wurde 
63 Jahre alt — mit nie ermüdendem Eifer durch Pre 
digten, die er alle Sonn- und Feiertage auch als Bi 
schof nach der Vesper hielt, durch Streitunterredun 
gen, und Schriften den Lutheranern entgegen gear 
beitet hatte. Er hinterließ eine ansehnliche Bücher 
sammlung, die er dem von ihm bei St. Niklas in der 
Singerstraße gestifteten Konvikte vermachte, die aber, 
als dieses schon 1545 den Franziskanern Platz ma 
chen mußte, in die Hofbibliothek übertragen wurde. 
Nach seinem Tode trat sein bisheriger Koadjutor, 
der bereits oben §. 601 erwähnte Friedrich Nausea 
das Bisthum an. Auch dieser war ein berühmter 
Schriftsteller, der nicht nur theologische, sondern auch 
andere wissenschaftliche Werke in nicht geringer An 
zahl verfaßte. Auch er setzte als Bischof das Predigen 
fleißig fort, und ging gegen die Lutheraner mit Unter, 
suchungen, Verhören und Kirchenstrafen vor. Allein 
hieran wurde er bald von der Regierung, deren Glie 
der, wie schon bemerkt worden ist, meistens, heim 
liche Lutheraner waren, verhindert. Sie verboth ihm 
nähmlich im I. 1544, als K. Ferdinand abwesend 
war, Jemanden wegen den neuen Lehren vor Gericht
	        
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