Volltext: III. Theil Baumgartenberg, St. Florian, Waldhausen, Wilhering (2,3 / 1915)

Zisterzienserabtei Baumgartenberg. 
5 
Bl. 2 b—7 a: Abtreihe von Baumgartenberg von verschiedenen Händen, 
am Schlüsse ein Verzeichnis der zur Zeit der Aufhebung dem Stifte an- 
gehörigen Religiösen. 
Die ursprüngliche Eintragung reicht gegenwärtig bis zum Abte 
Walther II. (1317—1319). Den Text begleiten am linken Rande farbige 
Medaillonbilder auf Goldgrund, die je einen Abt in sitzender Stellung 
zeigen. 
Die auf Abt Walther II. unmittelbar folgende Seite enthält noch 
sechs solche Bilder, aber neben dem ersten stehen, von einer gleichzeitigen 
Hand, die Daten aus der Regierung des Abtes Sigismund I. (1462—1469). 
Da nun das ursprünglich zwischen den heutigen Blättern 3 und 4 vor¬ 
handene Bl. 5 der ersten Lage bis auf einen auf Bl. 3 aufgeklebten Streifen 
weggeschnitten wurde und nicht anzunehmen ist, daß man bereits zur Zeit 
Sigismunds I. im Kloster von den vorausgegangenen Äbten keine Kenntnis 
mehr gehabt habe, so ergibt sich der Schluß, daß das verlorene Blatt da¬ 
mals noch vorhanden war und auf jeder Seite wie die Bll, 3 und 4 sechs 
Medaillons mit dem entsprechenden Texte enthielt, also die gegenwärtige 
Lücke mit 12 Äbten, die tatsächlich zwischen Walther II. und Sigismund I. 
regiert haben, ausfüllte. Im 17. Jahrhundert muß aber das Blatt schon ge¬ 
fehlt haben, weil eine Hand aus dieser Zeit am unteren Rande von Bl. 3 b 
den Abt Stephan II. (1419—1451) und eine spätere den Abt Wolfgang I. 
(1451 —1462) nachgetragen hat. Dieser letztere Schreiber scheint nun 
auch die fortlaufende Numerierung besorgt zu haben, in der Meinung, mit 
den zwei nachträglich eingefügten Namen sei die Reihe nunmehr ge¬ 
schlossen. Diese merkwürdige Zuversicht läßt auf sehr geringe Kenntnisse 
in der Klostergeschichte oder auf Bequemlichkeit schließen. 
Bemerkt sei noch, daß der Charakter der Medaillons und deren Fort¬ 
führung weit über die Zeit des ersten Schreibers hinaus zeigen, daß es 
sich um keine Porträts handelt. 
Bl. 10a—41b: Urbar des Stiftes Baumgartenberg. 
Bl. 42a-—46a: Abschriften der Privilegien des Klosters, in zwei Ko-v 
lumnen, ohne Linienbezeichnung geschrieben. 
Da auf Bl. 46 a unten die rote Überschrift «Item de indulgentiis» 
auf eine Fortsetzung des Kopiariums weist, die nächste Seite aber leer ist, 
so muß der Torso ursprünglich sein. 
Der Kodex zeichnet sich nicht nur, soweit er von erster Hand her¬ 
rührt, durch schöne, große Buchschrift mit roten und blauen Initialen und 
roten Überschriften, sondern auch durch hervorragenden Bildschmuck aus. 
Auf Bl. lb stellt eine blattgroße Malerei Otto und Jeuta von Machland 
dar, wie sie als Gründer des Stiftes, zwischen sich das Wappen, eine 
Kirche in den Händen halten, mit der Überschrift «Paumgartenperg[ensis] 
dom[us]». Die Umrahmung besteht in einem grünen Blattornament.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.