Volltext: Decanat inner den Linien Wiens. Das gewesene Stift von St. Dorothea und die Pfarre Roßau mit der vom Lichtenthale [15] (15 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 10 ; / 1836)

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verthuni, welcher nächst der Nußdorfer Linie auf einer An 
höhe gestanden/ und mit vielem Pulver und Kugeln vom 
Ende des 7jährigen Krieges mit Preußen/ angefüllt war/ 
gegen 9 Uhr früh in die Luft gesprengt wurde. Die Ver 
anlassung dieses Ereignisses konnte nicht weiter in Ersah- - 
rung gebracht werden/ da die ganze Artillerie-Mannschaft/ 
die darin arbeitete/ getödtet ward. Mit dieser verloren 
67 Personen, die sich in der Nahe des Thurmes auf den 
Straßen befanden/ ihr Leben, 97 Personen wurden mehr 
oder minder gefährlich verwundet/ unter denen die gefährd 
lich Verwundeten von den herbeygeeilten Seelsorgern der 
Pfarre die h. Sterbsacramente erhielten. Die in die Luft 
geschleuderten Stücke der Kugeln sowohl- als des Mauer 
werkes/ und die heftigste Erschütterung der Luft beschädig 
ten nicht nur die dem Thurme nahe gelegenen Gebäude/ son 
dern auch die ihn umgebenden Vorstädte; dieRoßau, in wel 
cher die Pfarrkirche und der Pfarrhof im Lichtenthale sehr 
gelitten/ und die Ortschaften Währing und Döbling wur 
den erschüttert. 
Die an der Nußdorfer Linie befindliche Capelle wurde ganz 
zerstört/ nur das Standbild des h. Johann von Nepomuk stand 
zur großen Freude des ganzen Grundes unverletzt. Dem Probste 
Ambrosius zu Klosterneuburg / der in sein Atift zurück 
kehrte, wur^e eines seiner Pferde getödtet, und. der Wagen 
durch Kugeln durchlöchert, wie es die Inschrift an der Säu 
le bezeigt, die er am Platze, an dem er dem Tode so nahe 
war, errichten ließ. 
Der noch lebende Hauseigenthümer am Thury, Franz 
Föderl, war als ein ,vierjähriger Knabe, mit einer Ziege 
auf dem Felde, eilte, auf den ersten Windstoß und das 
donnerähnliche Knallen der Vorstadt zu, und kehrte unbe 
schädigt nach Hause. 
Weit größer wäre die Verheerung in den nächsten Vor 
städten gewesen, hätte nicht die stärkste Wirkung ihre Rich 
tung nach der an der Donau liegenden Spitlau erhalten, 
Durch diese so vielen glückliche ^Richtung wurde auch das
	        
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