Volltext: Decanat inner den Linien Wiens. Das gewesene Stift von St. Dorothea und die Pfarre Roßau mit der vom Lichtenthale [15] (15 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 10 ; / 1836)

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einbrechender Morgendämmerung von Klosterneuburg her 
unter, setzten ihre Mannschaft- durch die waldigen Auen 
gedeckt und verborgen/ ans Land- und beschossen die Bru 
cken- wahrend die ans Land Gesetzten im raschen Sturmlaufe 
dawider rannten und sie wegnahmen. Bonfin- der sichals 
Historiograph- und Peter Ranz an- der sich als Abge 
sandter deS Königs von Sicitien, in Mathias Lager be 
fand- können die Werder um Wien nicht genug ruhmen- 
„durch welche die mächtige Donau gleichsam strebe- dieser 
Stadt zu desto größerer Zierde zu seyn- in welchen Wer 
dern so viele schöne Gärten liegen- mit herrlichen Frucht 
bäumen die Bürger erlustigen- zu Gastmahlen und Tän 
zen einladen, und hie Freude der Jugend sind." 
Von der Belagerung Wiens durch die Türken im I» 
1683, ist Folgendes für die Roßau merkwürdig. Den 16. 
July schlugen die Fürten der Wallachey und Moldau 
ober - und unterhalb der Stadt- bey der Roßau in die 
Brigittenau und von den Weißgärbern in den heutigen 
Prater-Brücken über die Donau, und ließen sie durch 6000 
Mann bewachen. Am 13. July geschah- wie schon oben 
S. 262 gesagt wurde- die Verheerung der Vorstädte durch 
die Besatzung Wiens- und folglich auch der Roßau. .Hatte 
schon der Brand der Vorstädte am 13. July die Stadt bedrohet- so 
wäre der darauf folgende erste Tage bald auch der letzte 
gewesen, denn eine aus der noch brennenden Roßau durch 
Windgewalt in den Schottenhof verbreitete Feuersbrunst 
verzehrte nicht nur Kirche und Kloster, den Traun'schen- 
Auersberg'schen und Palfyschen Pallast- sondern bedrohte 
auch das Haus zu den drey Hacken- das Zeughaus und 
die dort befindlichen Pulver.Vorräthe zu ergreifen. Glück 
lich wurde jedoch das Feuer noch gedämpft. — Kara Meh 
met Pascha- der Statthalter von Mesopotamien, mit den 
Hospodaren der Moldau undWallachey- und mit den weni 
gen Völkern deS Michael Apaffy, Fürsten von Siebenbür 
gen, stand bis gegen die Roßau'und bis an die Donau. — 
Den 12. September gegen 5 Uhr Abends, drangen die er-
	        
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