Volltext: Decanat inner den Linien Wiens. Das gewesene Stift von St. Dorothea und die Pfarre Roßau mit der vom Lichtenthale [15] (15 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 10 ; / 1836)

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letzteren noch einige Stücke-der steinernen Säulen, auf die 
er gestützet war, vorhanden wären. 
Der einzige Thurm, von Quadersteinen viereckig er 
baut, trotzet noch dem alles zernagenden Zahne der Zeit, 
und hat noch eine, wiewohl durchlöcherte, Schindelkuppel. 
Im Ganzen betrachtet ist dieses Gebäude auf einen sehr en 
gen Raum beschränkt, da die Lage und Beschaffenheit des 
Felsens keinen andern Platz zum Baue gestattete. — Dieses 
Schloß war im I. 1805 zwar schon ziemlich baufällig, je 
doch hatte es noch ein, freylich schon zerlöchertes Dach, und 
man konnte in allen Zimmern noch ohne Gefahr herumge 
hen. Nun verwittert es von Tag zu Tag mehr, und auch 
die äußeren Mauern, den einzigen Thurm ausgenommen, 
werden wohl nicht lange mehr dem gänzlichen Einsturze 
trotzen. 
Im Z. 1330 gab in diesem Schlosse der in der öster 
reichischen Geschichte durch erlebte widrige Schicksale merk 
würdige römische König Friedrich III. der Schöne, den 
Geist auf. 
Das neue Schloß im Markte» *) Johann Bal 
thasar II. Graf von Hoyos ließ es im I. 1674 bauen. Es 
hat km Innern von Zeit zu Zeit viele Veränderungen er 
litten. Die Haupt-Ausbesserung desselben ging in den Jah 
ren 1816 und 1818 vor sich. Der jetzige Majoratsherr, 
nachdem er die Herrschaft Frostorf verkauft hatte, ließ den 
linken Flügel dieses Gebäudes von innen gänzlich niederrei 
ßen, so daß nur die äußeren Hauptmauern stehen blieben, 
und gab ihm die jetzige geschmackvolle Gestalt. Auch ließ 
eben dieser Graf den Schloßgarten um ein merkliches ver 
größern, auf dem daran stoßenden Berge herrliche Spa 
ziergänge errichten, mit verschiedenen Lusthäuschen zieren, 
einen Teich im Garten graben, das daneben stehende Fi 
scherhäuschen rc. rc. errichten. Zu diesem Entzwecke kaufte 
*) Aus im Kloster-Archive zu Gutenstein noch vorhandenem 
eigenhändigen Briefen des Grafen Hvpos.
	        
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