Volltext: Decanat inner den Linien Wiens. Das gewesene Stift von St. Dorothea und die Pfarre Roßau mit der vom Lichtenthale [15] (15 = Abth. 1, Oesterreich unter der Enns dießseits der Donau ; Bd. 10 ; / 1836)

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Am 20. Aprill 1677 wurde in der nun gänzlich vollen 
deten Kirche eine eigene sotemne kirchliche Feyerlichkeit, zur 
Ehre und schuldigen Danksagung aller hohen und niederen 
Personen, welche zum Kloster- und Kirchenbaue etwas bey 
getragen hatten/ gehalten. Die Gelegenheits-Predigt da 
bey hielt P. BonajunctaM. G riessinge r/ und gab 
sie sogleich im Druck heraus. 
Nach den Schriften des Klosters-Archives wurde der 
jetzige Hochaltar im I. 1718 verfertiget. Viele Wohlthäter 
haben dazu beygetragen/ darunter waren die vornehmsten: 
Johann Tamen/ Hof-Kammerrath/ Theresia von 
Windler und' Christoph von Scalignoni. Dieser 
Hochaltar kostete 1518 fl. 28 kr. Der vorige Tabernakel 
dieses Hochaltares/ war eine große/ bey drey Schuh hohe, 
kupferne/ vergoldete Weltkugel/ inwendig blau mit goldenen 
Sternen geziert; die Rückseite der Kugel konnte man nach 
vorwärts drehen/ um aus einem Thürchen die h. Gefäße zu 
nehmen. An ihre Stelle wurde unter Pfarrer Engstler 
der gegenwärtige Tabernakel gefetzt. Im I. 1832 wurde 
dieser Hochaltar neu gefaßt. 
Den Altar des h. Anton von Padua ließ Jo 
hann Weinhart Fürst von Au e rs p e rg machen. Das 
Altarblatt ist von dem berühmten Tobias Bock/ welcher 
auch das Altarblatt bey St- Stephan in Wien/ auf dem 
Hochaltar/ den h. Erzmartyrer Stephan vorstellend/ ge 
mahlen hatte, wofür er nebst täglicher Kost 1218 fl. be 
kam. *) Sein Bruder/ Jacob Bock von Costnitz/ war der 
Baumeistrr eben jenes Hochaltares von St. Stephan/ wo 
zu Tobias das Altarblatt mahlte.; er fing diesen Altar/ aus 
weißen und schwarzen pohlnischen Marmor ausgearbeitet im 
I. löpo an/ und vollendete ihn nach 7 Jahren. — Auf 
dem Altarblatte in der Servitenkirche/ den h. Anton von 
*) Siehe Fuhrmanns - Beschreibung Wiens II. Theil i. B. 
pag« 55.
	        
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