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große Schuldenlast gerathen war*), daß es seine Gläubiger zu 
befriedigen nicht vermochte/ nöthigte den Propst Franz den 
Kaiser um die Erlaubniß zu bitten/ jene 200 fl./ welche von 
Priester Cotmann auf wöchentliche zwey Messen erlegt waren/ 
inzwischen beheben zu dürfen/ wobey er versprach/ daß die 
Stiftung ohne Abgang persolvirt und das Capital bey ver 
besserten Ilmständen sogleich wieder eingelegt werden soll. 
Propst Franz hatte/ so lang er der Propstey vorstand 
ununterbrochen mit Sorgen für die Erhaltung des ihm an» 
vertrauten Gotteshauses zu kämpfen, und konnte nichts wei 
ter unternehmen/ als sich bestreben/ die rückständigen Steuern 
zu berichtigen und die beträchtlichen bey Privaten/und an an 
dern Orten gemachten Schulden / zu vermindern. Sein gan 
zes Leben war mit solchen unangenehmen Geschäften aus 
gefüllt/ und da zu selben auch körperliche Gebrechlichkeit hin 
zukam, und mit der Zahl der Jahre das Augenlicht ihn 
beynahe verließ, so entsagte er im Anfange des Jahres 1.552 
seinem Amte, um seine noch übrigen Tage in Ruhe verle 
ben zu können, in welcher er am 22. May 1554 verschied. 
Er war vermuthlich in Tyrol geboren; denn als Knabe 
besuchte er die Stiftsschule zu Neustift beyBripen, und als 
daselbst Hieronymus Pießendorfer Propst geworden, schrieb 
er 1545 an selben, dankte für alle zu Neustift genossenen 
Wohlthaten, und trug sein Stift zur unentgeltlichen Woh 
nung und Pflege für die jüngern Chorherren des Neustiftes 
an, welche zu Wien studieren wollten. 
Unter Propst Franzens Vorsteherjahren hatte Frau 
Elisabeth, verwitwete Gräfinn von Salm, geborne Freyinn 
von Roggendorf, für ihren Gemahl Nicolaus Grafen von 
Salm, für sich, und ihre beyderseitige Freundschaft einen ewi- 
*) Auch wenige Individuen waren zur Zeit der k. k. Kloster- 
Naths-Visitation im Jahre 154*1 tm Stifte. „Dieser Zeit nach 
dem das Gotshaus (heißt es) in großen merklichen Abfall 
khomen, ist der Herr Propst, mit dreyen Convent-Brüdern." 
(k. k. Kloster-Naths-Archiv.) Original-Visttations-Buch Band 
). Seite 261,