Volltext: Brasilien als Einwanderungsland und Exportgebiet [494/496]

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des Landes. Die steilen Höhen der Sierra sind von 
wildromantischen‘ Schluchten durchschnitten, in 
deren wasserreiche Bäche rauschend in Wasser- 
fällen herabstürzen. Kühne Eisenbrücken führen 
in schwindelnder Höhe darüber hinweg und ge- 
währen Tiefblick auf die einzelnen Teilstrecken 
der Linie. Ab und zu eilt der Zug durch einen 
Tunnel. Soweit man blicken "kann, auf all den Ab- 
hängen und in den Bergtälern, undurchdringlicher 
Urwald mit buntblühenden . Bäumen, die durch 
Lianen miteinander verbunden sind; keines Men- 
schen Fuß vermöchte auch nur wenige ‘Schritte 
von der Bahnstrecke in den Urwald einzudringen, 
an dem ein moderner Zug mit Pullmann- und 
Speisewagen vorüberrollt. Ist Brasilien nicht ein 
Land der Gegensätze? Ferne begrenzt der -Atlan- 
tische Ozean wie eine blaue Mauer die Ebene, an 
deren Rande Santos gelegen ist. Vor Erreichen 
der Stadt sieht man rechts am Abhange gewaltige 
Erdarbeiten und Terrassenanlagen: es ist das 
große Elektrizitätswerk von Cubatao, das Stadt 
und Land:Sao: Paulo mit. elektrischem‘ Strom ver- 
sorgen soll. Man erreicht seine Anlagen besser von 
der neuen Automobilstraße aus, die nunmehr 
Santos und Sao Paulo verbindet. Eine Fahrt auf 
dieser prächtigen Straße, die nach den modernsten 
Grundsätzen‘ mit überhöhten Kurven in einer 
Breite angelegt ist, daß män. an allen‘ Stellen 
bequem ausweichen kann, ist vielleieht. noch. inter- 
essanter ‚als das- Zurücklegen der Strecke mit der 
Bahn, da. man deren Trassenführung vom gegen- 
überliegenden Abhange gut überblicken kann und 
einen unmittelbaren. Eindruck der Urwälder ge- 
nießt; durch die die Straße hindurchführt. Unver- 
gyeßlich bleibt mir. eine Fahrt im Auto von Sao 
Paulo bis‘ zu der Stelle, wo das Gebirge jäh: zur 
Ebene abstürzt. In einer Stunde, waren ‚wir nach 
dem Abendessen hiehergesaust; "der helle Voll- 
mond ließ deutlich die Landschaft erkennen. Die 
Fbhene vön- Santos ‚erscheint durch zahlreiche
	        
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