Volltext: Brasilien als Einwanderungsland und Exportgebiet [494/496]

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kleinen. Ortschaften des Innern’ und auf die ein- 
samen Fazenden und zu den Siedlungshäusern, 
um bei Eintritt eines Schlangenbisses sofort das 
Gegenmittel zur Verfügung zu haben. Der segens- 
reichen "Lätigkeit des Instituts: ist es gelungen, 
die Anzahl der Fälle mit tödlichem Ausgang 
bereits um mehrere tausend im Jahr herabzu- 
drücken. Das Schlangenbesteck sollte zur un- 
umgänglich notwendigen Ausrüstung jedes Kin- 
wanderers gehören, der draußen im Freien zu 
arbeiten gedenkt. 
In den Sälen des Instituts gibt es auch sonst 
noch allerlei Interessantes zu sehen.‘ Die ab- 
gestorbenen . Schlangen werden präpariert und 
gelangen in Alkoholgläsern zur - Versendung‘ an 
die.  naturwissenschaftlichen Sammlungen: der 
ganzen Welt. Photographien und Präparate zeigen 
die entsetzlichen Verwüstungen, die durch Schlan- 
genbisse hervorgerufen wurden... In einem kleinen 
Saale stehen mehrere Glaskasten, in denen große 
Vogelspinnen lebend gezüchtet werden, um auch 
gegen ihren Biß ein Serum zu gewinnen. Es sind 
riesengroße, ganz mit Haaren bedeckte; grausliche 
Tiere, die mit ihren langen Füßen hochgespreizt 
über das Gras des Käfigs einherschreiten. . Man 
kann sich vorstellen, daß man beim ersten Anblick 
eines solchen 'abstoßend. häßlichen Tieres in der 
Urwaldhütte eine Scheu vor. dem Lande bekommt, 
das. derartige Bestien beherbergt. 
Endlich zieht das’ Institut auch eine. ungiftige 
und harmlose Schlangenart heran, die Mussurama, 
die es auf Giftschlangen scharf abgesehen hat und, 
gänzlich immun gegenüber dem Biß ‘auch der 
giftigsten Schlange, diese Tiere angreift, wo sie. 
sie findet, sie bekämpft und: endlich mit Behagen 
verspeist. Man hat manchmal ‚Gelegenheit, in 
Butantan solche Schlangenkämpfe zu beobachten, 
und immer bleibt die Mussurama Siegerin, auch 
dann, wenn sie es mit einem an‘ Größe überlegenen 
Gegner zu tun hat. Die Mussurama wird vom
	        
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