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kleinen. Ortschaften des Innern’ und auf die ein-
samen Fazenden und zu den Siedlungshäusern,
um bei Eintritt eines Schlangenbisses sofort das
Gegenmittel zur Verfügung zu haben. Der segens-
reichen "Lätigkeit des Instituts: ist es gelungen,
die Anzahl der Fälle mit tödlichem Ausgang
bereits um mehrere tausend im Jahr herabzu-
drücken. Das Schlangenbesteck sollte zur un-
umgänglich notwendigen Ausrüstung jedes Kin-
wanderers gehören, der draußen im Freien zu
arbeiten gedenkt.
In den Sälen des Instituts gibt es auch sonst
noch allerlei Interessantes zu sehen.‘ Die ab-
gestorbenen . Schlangen werden präpariert und
gelangen in Alkoholgläsern zur - Versendung‘ an
die. naturwissenschaftlichen Sammlungen: der
ganzen Welt. Photographien und Präparate zeigen
die entsetzlichen Verwüstungen, die durch Schlan-
genbisse hervorgerufen wurden... In einem kleinen
Saale stehen mehrere Glaskasten, in denen große
Vogelspinnen lebend gezüchtet werden, um auch
gegen ihren Biß ein Serum zu gewinnen. Es sind
riesengroße, ganz mit Haaren bedeckte; grausliche
Tiere, die mit ihren langen Füßen hochgespreizt
über das Gras des Käfigs einherschreiten. . Man
kann sich vorstellen, daß man beim ersten Anblick
eines solchen 'abstoßend. häßlichen Tieres in der
Urwaldhütte eine Scheu vor. dem Lande bekommt,
das. derartige Bestien beherbergt.
Endlich zieht das’ Institut auch eine. ungiftige
und harmlose Schlangenart heran, die Mussurama,
die es auf Giftschlangen scharf abgesehen hat und,
gänzlich immun gegenüber dem Biß ‘auch der
giftigsten Schlange, diese Tiere angreift, wo sie.
sie findet, sie bekämpft und: endlich mit Behagen
verspeist. Man hat manchmal ‚Gelegenheit, in
Butantan solche Schlangenkämpfe zu beobachten,
und immer bleibt die Mussurama Siegerin, auch
dann, wenn sie es mit einem an‘ Größe überlegenen
Gegner zu tun hat. Die Mussurama wird vom