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Das Los ist ausgesucht, die Anzahlung geleistet
und nun beginnt die eigentliche Arbeit.
Die Arbeit im Urwald. -
Früh niorgens bin ich mit Kolonisten auf-
gebrochen, um zu sehen, wie der kleine Mensch
dem riesenhaften Urwald an den Leib: rückt. Da
Hütten erst gebaut werden können, wenn die erste
Rodung geschehen ist, so werden die Neuankömm-
linge in primitiven, aber schon sehr primitiven
Sammelquartieren untergebracht. Schwarz, dunkel,
riesenhaft, wie eine geschlosseneMauer, erhebt sich
der Urwald aus dem Boden. Herabhängende Lianen,
die ein scheinbar undurchdringbares Netzwerk
zwischen. den Bäumen spannen, und hohes Busch-
werk mit zähen, oft dornenbewehrten. Zweigen
lassen ein Eindringen nur mit Hilfe eines langen,
scharfen Messers, „Foica‘“ genannt, möglich er-
scheinen. Bambusdickichte, niedrige Palmen, Baum-
farne und das Gewirr ‚der ‘ tauartigen Schling-
pflanzen muß zunächst entfernt werden; rührend
war es, zu sehen, wie halberwachsene Kinder. mit
der Tropennatur rangen, um dem Vater bei der
Arbeit zu helfen. Wenn auf diese Weise die warme,
trockene Außenluft in das modrige Gewirr des
Urwaldes eingedrungen ist und nach ein” paar
Tagen den :morastigen, von allerhand Ungeziefer
und Reptilien belebten Boden getrocknet hat, dann
kann man daran denken, die großen Bäume zu
fällen. Wie armselig steht da der Mensch mit
seinen kleinen Handwerkzeugen den Urwaldriesen
gegenüber, die einen Stammdurchmesser von nicht
selten 2 bis 3 Meter. aufweisen! Bei dieser Arbeit
bewährt sich die. Fürsorge der Kolonisierungs-
gesellschaften, wenn sie fachkundige Holzfäller
zur Seite stellen, die vor allem auch das Umlegen
des Baumes so leiten, daß der Stamm bei seinem
QAturze keinen Schaden anrichtet. Leider ist die
maschinelle Arbeit auch bei großen, gut organi-
sierten Siedlungen‘ noch nicht so weit Vvor-