Volltext: Brasilien als Einwanderungsland und Exportgebiet [494/496]

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Bei der Beurteilung .der Einwanderung darf 
nicht übersehen werden, daß die Anzahl der Ein- 
wanderer ‚durch einen großen Prozentsatz: von 
Kückwanderern ausgeglichen wird; es sind nament- 
lich die romanischen Elemente, die oftmals’nur als 
Saisonarbeiter hinübergehen. _ 
Die bisherigen Ergebnisse der ständigen An- 
siedlung von Einwanderern aus Europa haben ge- 
zeigt, daß eine dauernde Besiedlung des Landes 
mit Europäern nur in den gemäßigteren Landes- 
teilen möglich ist, daß aber die Tropen, zu denen 
ja ein Großteil Brasiliens gehört, die Europäer 
unerbittlich durch Klima und Krankheiten zurück- 
schlagen; so treffen wir nördlich von Vietoria, der 
Hauptstadt des Staates Espirito Santo, das weiße 
Element nur mehr in leitender Stellung oder aus- 
nahmsweise im Lande angesiedelt; die deutsche 
Kolonie in Ilheos an der Küste Bahias mußte 
wieder aufgegeben werden, auch Leopoldina wurde 
aus einer weißen Siedlungskolonie eine Pflanzer- 
kolonie mit farbigen Hilfskräften. Den zwischen 
beiden liegenden Landgürtel besiedeln etwa noch 
Süditaliener und Portugiesen, die dem warmen 
Klima von Jugend auf mehr gewachsen sind. 
2.Die Auswanderung aus Österreich. 
Seit den politischen und wirtschaftlichen Um- 
wälzungen des Weltkrieges und der Nachkriegs- 
zeit hat die Auswanderungsfrage in allen Ländern 
Europas, das in dem großen Ringen der Völker der 
eigentliche. Besiegte gegenüber Amerika ist, eine 
erhöhte Bedeutung erhalten. Während aber bei 
den‘ meisten europäischen Staaten die Auswande- 
rung nur eine der zahlreichen Möglichkeiten einer 
Entlastung. der heimischen Volkswirtschaft dar- 
stellt, besitzt sie für. Österreich eine geradezu 
vitale Bedeutung. Die dauernde Wirtschaftskrise 
Jäßt die Frage gar nicht mehr in der Form zu, ob 
aus Österreich ausgewandert werden soll oder 
nicht, ‚sondern formüliert sie einzig und allein 
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