Volltext: Brasilien als Einwanderungsland und Exportgebiet [494/496]

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Konkurrenzverhältnisse. 
_ Bei allen Versuchen, österreichische Waren in 
Brasilien‘ abzusetzen, muß man mit starker 
deutscher Konkurrenz und insbesondere mit jener 
der Vereinigten Staaten rechnen, die derzeit im 
Export und Import Brasiliens die führende Stel- 
lung einnehmen. Die nordamerikanische Methode 
besteht‘ bekanntlich darin, der Lancierung eines 
Artikels durch. Reklame und möglichst entgegen- 
kommende Zahlungsbedingungen gegebenenfalls 
auch Opfer zu bringen: ist ein Produkt aber einmal 
eingeführt und der europäische Konkurrent wenig- 
stens für die nächste Zeit aus dem Geschäfte ge- 
drängt, dann. werden die Preise auf die ent- 
sprechende Höhe hinaufgeschraubt. Gerade im 
gegenwärtigen Zeitpunkte befinden wir uns in der 
Periode erhöhter nordamerikanischer Eroberungs- 
(ätigkeit, was sich, abgesehen von Preisunter- 
bietungen, auch in der außerordentlichen Liberali- 
tät bei der Einhebung des Kaufpreises zeigt; ist 
auch die Zeit vorbei, in der bis zu zwei Jahren 
Ziel gewährt wurde, so beansprucht doch auch 
heute. noch der Großabnehmer einen Kredit von 
mindestens sechs Monaten: „Zahlung gegen Drei- 
monaisakzept ist. wohl das Äußerste, was im 
Engroshandel zu erreichen ist. Rechnet man die 
Zeit für die Lieferung der Ware und für die Zoll- 
manipulation sowie die Überweisung des Geldes 
hinzu, so wird man auch im günstigsten Falle kaum 
vor sieben bis acht Monaten nach Abgang der 
Ware den Kaufpreis erhalten können. 
Zölle. 
Der brasilianische Zoll,-der für eine Reihe von 
Industrieartikeln. sich als: hoher Schutzzoll :dar- 
stellt, wird im Ausschiffungshafen: durch die staat- 
liche: Bundesbehörde. erhoben. Da der an und für 
sich veraltete Zolltarif jährlich durch das Etat- 
gesetz. verändert: und durch Entscheidungen der 
Zollbehörden ergänzt wird, muß bei der Unter- 
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