Volltext: Brasilien als Einwanderungsland und Exportgebiet [494/496]

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mit\der Bahn landeinwärts nach Westen fahren, 
um in das Herz der großen Pflanzungen zu ge- 
langen. Da der Kaffeebaum eine durchschnittliche 
Erträgniszeit von 70 bis 80 Jahren hat und der 
Boden ‘scheinbar eine neuerliche Bepflanzung mit 
Kaffeesträuchern nur bei gleichzeitiger künst- 
licher Düngung vertrüge, so verschiebt sich das 
Kaffeeterritorium immer weiter ins Innere des 
Landes; vor 60 Jahren etwa war noch Campinas 
der Stapelplatz für die großen Pflanzungen seiner 
Umgebung, .heute spielt die Stadt in.der Kaffee- 
aufbringung nicht mehr diese Rolle; an ihre Stelle 
trat „die Königin des Westens“, Ribirao Preto, 
400 Kilometer‘ westlich von Sao Paulo, inmitten 
des . Hauptproduktionsgeländes für Kaffee. 
Während der Zug dieser Stadt zueilt, sieht man 
rechts und links die Hügel in gleichmäßigen Reihen 
mit Kaffeebäumen bepflanzt, die schon durch die 
ordentliche, fast pedantische Anlage der einzelnen 
Bäume die sorgfältige Arbeit erkennen lassen; 
deren ihre Pflege bedarf. Der Anblick dieser Pflan- 
zungen, insbesondere von der Höhe. einer Hügel- 
kuppe oder einem der hohen Häuser der Stadt aus 
gesehen, prägt sich, dauernd der Erinnerung ein. 
Überall erscheint die Landschaft mit den langen 
Reihen der Kaffeebäume grün liniiert. Die Pflan- 
zungen erfüllen die Täler, ziehen sich die Höhen 
des Hügellandes empor über; die sanften Kuppen 
hinweg, nur hie und da durch die kleinen Ansied- 
lungen der Arbeiter unterbrochen. Der Kaffee- 
strauch. wird im vierten Jahre erntefähig und 
wächst dabei rasch zu der Höhe kleiner Bäume 
empor. Eine: solche Kaffeepflanzung, die im Be- 
sitz einzelner reichgewordener . Fazenderos steht, 
enthält mehrere hunderttausend Kaffeebäume, die 
Zahl einiger besonders großer Plantagen, die an 
Umfang einzelnen unserer Bundesländer gleich- 
kommen, geht aber in die Millionen. Gerade bei 
Ribirao Preto liegt eine der größten Kaffeefazen- 
den Brasiliens, - die Schöpfung eines Deutschen,
	        
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