Volltext: Brasilien als Einwanderungsland und Exportgebiet [494/496]

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hat hinsichtlich,der Ausfuhr die Bundeshauptstadt 
Rio de Janeiro längst überflügelt. Diese wirt- 
schaftliche Entwicklung steht wohl auch in Süd- 
amerika einzig da. Aus einer bescheidenen Provinz- 
stadt ist in knapp vier Jahrzehnten eine Weltstadt 
geworden, die neben Rio und Büenos Aires bald 
die dritte Millionenstadt Südamerikas werden wird. 
Anteil der Nationen. 
Zu diesem Wachstum haben fast alle Nationen 
durch die Arbeit ihrer Einwanderer und Industrie- 
pioniere redlich beigetragen; über ein Viertel der 
Bewohner der Stadt ‚sind Italiener. Italienisch ist 
wohl auch der gesamte Typus der Stadt, die, auf 
ein welliges. Terrain verteilt, am ehesten einer 
italienischen Großstadt vergleichbar ist; die 
Italiener haben sich von der hauptstadt aus.auch 
weit über den Staat Sao Paulo verbreitet; viele 
Industrieunternehmungen in den kleineren Provinz- 
städten sind in italienischen Händen und kaum 
eine Kaffeepflanzung gibt es, auf der man nicht 
italienische Ansiedlungen treffen würde. Luigi 
Magrini hat in‘ seinem fesselnd geschriebenen 
Buche „In Brasile‘“ den Werdegang, die Bedeutung 
und wohl auch den Leidensweg der italienischen 
Besiedlung des Landes beschrieben. Neben den 
Italienern, deren Sprache überall im Staate Sao 
Paulo verstanden wird, hat das Deutschtum einen 
großen Anteil an’ dem Aufbau und der Entwick- 
lung ‚Sao Paulos genommen. Nicht nur Kauf- vnd 
Finanzleute, sondern auch die stilleren Pioniere 
der Missionen und Klöster haben im Lande Kultur- 
arbeit geleistet. Der mächtige Neubau des Klosters 
St. Bento, d. i. Benedictus, das auch ein Gymnasium 
beherbergt, ist ein Symbol ‚des wirkungsvollen 
Strebens dieser Missionäre, deren weitblickende 
Arbeit. in Abt Miguel Cruse, einem Vorkämpfer 
des, Deutschtums in Sao Paulo, den besten Ver- 
treter. haft. ;
	        
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