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hat hinsichtlich,der Ausfuhr die Bundeshauptstadt
Rio de Janeiro längst überflügelt. Diese wirt-
schaftliche Entwicklung steht wohl auch in Süd-
amerika einzig da. Aus einer bescheidenen Provinz-
stadt ist in knapp vier Jahrzehnten eine Weltstadt
geworden, die neben Rio und Büenos Aires bald
die dritte Millionenstadt Südamerikas werden wird.
Anteil der Nationen.
Zu diesem Wachstum haben fast alle Nationen
durch die Arbeit ihrer Einwanderer und Industrie-
pioniere redlich beigetragen; über ein Viertel der
Bewohner der Stadt ‚sind Italiener. Italienisch ist
wohl auch der gesamte Typus der Stadt, die, auf
ein welliges. Terrain verteilt, am ehesten einer
italienischen Großstadt vergleichbar ist; die
Italiener haben sich von der hauptstadt aus.auch
weit über den Staat Sao Paulo verbreitet; viele
Industrieunternehmungen in den kleineren Provinz-
städten sind in italienischen Händen und kaum
eine Kaffeepflanzung gibt es, auf der man nicht
italienische Ansiedlungen treffen würde. Luigi
Magrini hat in‘ seinem fesselnd geschriebenen
Buche „In Brasile‘“ den Werdegang, die Bedeutung
und wohl auch den Leidensweg der italienischen
Besiedlung des Landes beschrieben. Neben den
Italienern, deren Sprache überall im Staate Sao
Paulo verstanden wird, hat das Deutschtum einen
großen Anteil an’ dem Aufbau und der Entwick-
lung ‚Sao Paulos genommen. Nicht nur Kauf- vnd
Finanzleute, sondern auch die stilleren Pioniere
der Missionen und Klöster haben im Lande Kultur-
arbeit geleistet. Der mächtige Neubau des Klosters
St. Bento, d. i. Benedictus, das auch ein Gymnasium
beherbergt, ist ein Symbol ‚des wirkungsvollen
Strebens dieser Missionäre, deren weitblickende
Arbeit. in Abt Miguel Cruse, einem Vorkämpfer
des, Deutschtums in Sao Paulo, den besten Ver-
treter. haft. ;