Volltext: Brasilien als Einwanderungsland und Exportgebiet [494/496]

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komme; nur dann kann man. sicher sein, daß man 
seine Arbeitskraft zu menschenwürdigen Bedin- 
gungen verkauft. 1 1 
= Das soll aber keinen ‚abschrecken, sich die 
Stadt Sao Paulo anzusehen. 
Das Stadtbild. 
= Ist sie doch der typischeste Vertreter des 
modernen, fieberhaft arbeitenden Brasilien, eine 
Weltstadt im Werden, die nicht mit Unrecht den 
Beinamen eines „Chicago Südamerikas‘ erhalten 
hat. Im Gegensatze zu Rio macht Sao Paulo. schon 
bei einem flüchtigen Rundgange den Eindruck 
einer südeuropäischen Stadt mit stark nordameri- 
kanischem Einschlag. Niemand, der die breiten 
Straßen mit den modernen Geschäftshäusern und 
die.‘ schmucken.. Plätze  durchwandert, würde 
glauben, daß Sao. Paulo mit zu den ältesten Sied- 
lungen Brasiliens gehört. An die fast 400 Jahre 
alte Vergangenheit erinnert fast nichts mehr. 
Nicht. einmal der älteste Stadtteil, das „zentrale 
Dreieck“, das sich in fast überhastetem "Tempo 
modernisiert. 
Wachstum der Stadt. 
In dem raschen Wachstum :der ‘Bevölkerung 
spiegelt sich am-besten der überraschende Auf- 
schwung der,Stadt wieder. Als Brasilien im Jahre 
1889 Republik wurde, hatte Sao Paulo ’annähernd 
60.000 Einwohner. Handel und Gewerbe waren 
über bescheidene Anfänge noch nicht heraus- 
gekommen. Auch: die Industrie steckte noch ganz 
im Beginn ihrer Entwicklung. Aber schon damals 
war Sao Paülo einer. der wichtigsten Importplätze 
des‘ Landes: Jetzt ist Sao Paulo eine Stadt von 
nahezu 800.000 Einwohnern, ist das größte Indu- 
striezentrum Brasiliens und Südamerikas und der 
drittgrößte Importhandelsplatz des südamerikani- 
schen‘ Kontinents. Sein naher - Seehafen Santos
	        
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