Volltext: Brasilien als Einwanderungsland und Exportgebiet [494/496]

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Äußern begeben will, muß er eine Entfernung von 
neun Kilometern zurücklegen. Benützt man für diese 
Fahrt: die Straßenbahn, so braucht man fast eine 
Stunde. Der Automobilomnibus hingegen verkürzt 
die größten Entfernungen bedeutend; zwei asphal- 
tierte, sehr breite Straßen (Avenida Beiramar) 
führen vom. Ende der Avenida an den einzelnen 
Meeresbuchtungen vorüber und gestatten eine 
Fahrgeschwindigkeit von 60 Kilometer in der 
Stunde, die auch von den Autobussen eingehalten 
wird. Für europäische Begriffe eine unerhörte 
Leistung! Man übersieht ‚aber auch bei einer 
solchen. Fahrt die wundervolle Lage der Stadt, 
deren größter Reiz es ist, daß der Urwald von den 
umgebenden Bergeshöhen bis in die Villenvororte 
hineinreicht und daß allenthalben prächtige Park- 
anlagen und schöne Privatgärten die Häuserreihen 
unterbrechen. Man müßte Rio de Janeiro eigentlich 
die Palmenstadt nennen, denn nirgends mehr wird 
man. Königspalmen von. einer derartigen Eben- 
mäßigkeit des Wuchses ‚und einer Höhe‘ wieder 
finden, die die Krone des Baumes bis zu 36 Meter 
Höhe am Ende eines vollkommen glatten, gleich- 
mäßigen Stammes schweben lassen. 36 Meter, das 
heißt, höher als ein vierstöckiges Haus. Mit diesen 
geraden, glatten Stämmen steht die Königspalme 
im Gegensatz zu den Kokospalmen, deren ge- 
bogener, dünner Stamm von der Last der breit 
auslaufenden Krone. erdrückt zu‘ werden scheint. 
Die Stadterweiterung hat mit der Herstellung der 
zentralen Avenida nicht Halt gemacht, sondern ist 
weiterhin am Werke, schöne, mit Baumreihen ge- 
pflanzte Straßen zu schaffen. Zwei lange, ‘hoch- 
gewölbte Tunnels durchbohren eine Bergkette, die 
Rio von den am offenen Ozean gelegenen. Vororten 
Copacabana und .Leme trennt. Um der frischen 
Seeluft Zutritt in das Stadtinnere zu verschaffen, 
hat man einen dazwischenliegenden Hügel kurzer- 
hand in die Luft gesprengt. , So ist: denn. Rio de 
Janeiro in der Tat nicht nur eine schöne, sondern
	        
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