Volltext: Brasilien als Einwanderungsland und Exportgebiet [494/496]

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großartige Nationalbibliothek und das Munizipal- 
theater, zahlreiche Klubgebäude und mächtige 
Bureauhäuser geben einen Begriff von dem Reich- 
tum der Stadt und der Vielseitigkeit ihrer Inter- 
essen sowie von der modernen Art, mit der man 
daselbst das. Wirtschaftsleben behandelt. Am Ende 
der ‚Straße, dort, wo die roten Felsen eines ge- 
sprengten Berges in: merkwürdigem Gegensatz 
zu dem wohlgepflegten Asphaltpflaster der Avenida 
zur Bucht von Flamengo herunterblicken, hat man 
als Sitz des Abgeordnetenhauses den Palast Monroe 
errichtet, der ursprünglich auf der Weltausstellung 
von St. Louis (1904) als Pavillon Brasiliens ge- 
standen hat. 
Verkehrsverhältnisse. 
Ein fast verwirrender Verkehr von Auto- 
mobilen jeglicher Größe und Bauart läßt den Neu- 
angekommenen, der durch die Ruhe des Schiffs- 
lebens verwöhnt ist, zunächst zögernd bei den 
Straßenkreuzungen stehen bleiben; bald erkennt 
man indes, daß dieses scheinbare Durcheinander 
von‘ hochgewachsenen Polizisten, die unter breiten, 
schirmartigen Sonnendächern in der Mitte der 
Straße stehen, gewissenhaft und regelmäßig ge- 
lenkt. wird. Eine rote Scheibe (abends ein rotes 
Licht) halten den Verkehr mit einem Ruck auf; 
das Aufklappen einer grünen Scheibe gibt ihn 
wieder frei. ' a 
.'\ 
Die Anlage der Stadt ist dadurch, daß sie sich 
an vier Meeresbuchten entlangzieht, die Zum Teil 
durch Hügelketten voneinander getrennt sind, fürs 
erste. sehr unübersichtlich. Erst eine Fahrt mit 
der .Seilschwebebahn auf die Höhe des Zucker- 
hutes bei gleichzeitigem Studium des. Stadtplanes 
Jäßt- eine bessere. Orientierung‘ zu. ‚Ebenso gibt 
eine Fahrt in den nur überdachten, sonst. aber 
offenen Automobilomnibussen einen guten Begriff 
von der Größe der Stadt. Wenn zum Beispiel unser 
Gesandter sich in das brasilianische Ministerium des 
DA
	        
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