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der Zugang zum Lande freigegeben wird. Mit dem
Tender der Gesellschaft sind schon einige Dol-
metscher und Berater der Auswanderer an Bord
gekommen, die sonst gewöhnlich bis Santos mit-
fahren, um während dieser Zeit die Auswanderer
über. das Wissenswerteste und die zu unternehmen-
den. Schritte zu informieren. Da diesmal die Mehr-
zahl in Rio ausgeschifft wurde, konnte die Für-
sorgetätigkeit der Regierungsorgane gleich nach
dem Anlegen des Dampfers am Kai einsetzen. In
großen Booten werden die Leute. zu der Aus-
wanderungsstation auf. der „Blumeninsel”“ ge-
bracht und hier einige Tage auf Kosten der Re-
gierung beherbergt, bis entweder der Weiter-
transport zum Auswanderungshotel in Sao Paulo
erfolgt oder die Leute in der näheren und weiteren
Umgebung von Rio selbst beschäftigt werden, ein
allerdings ziemlich seltener Fall. Meistens erfolgt
schon ‚nach kurzem Aufenthalt die Weiterfahrt
nach Sao. Paulo in einem. von der Zentralbahn bei-
gestellten Separatzug, der aus den landesüblichen
langen. Waggons: III. Klasse. besteht. - =." +...
Die‘ Blumeninsel wird unter allen KEilanden,
die in.der-Bucht von Guanabara beliebte Ausflugs-
ziele der Bewohner von Rio sind, wohl nur. von
jenen besucht, die. etwas mit den Auswanderern
zu tun haben; es bedarf übrigens: einer besonderen
Bewilligung‘ der Regierung, um diese Insel zu
besuchen. Geräumige; große Gebäude,.einfach, aber
zweckmäßig und vor allem rein ausgestattet, stehen
für die Neuankommenden bereit, die, möglichst nach
Nationalitätoder wenigstens nach Sprache geordnet,
in den verschiedenen Teilen - des Hauses unter-
gebracht werden; schon aus rein. psychologischen
Gründen bemüht man sich; die Leute ’aus gleicher
Gegend möglichst beisammen zu lassen, damit ‘sie
sich unter ihresgleichen leichter im Lande‘ ein-
leben; das für. jeden Neuankömmling ‚eine. .un-
erhörte. Fülle neuer Eindrücke bildet.‘ Schöne,
große Gärten, mit all den : wunderbaren Bäumen