Volltext: Brasilien als Einwanderungsland und Exportgebiet [494/496]

mal vier Menschen pro km*. Die Bevölkerungs- 
dichte ist sehr ungleich, da gerade das größte 
Gebiet des Landes, die Urwälder des Amazonas, 
nur äußerst dünn besiedelt sind, so daß dort erst 
auf mehrere km? ein Mensch kommt, während in 
den dichter bevölkerten Teilen des Südens, im 
Staate Sao Paulo. beispielsweise oder im Staate 
Santa Catharina, immerhin. 17 Bewohner auf den 
km? entfallen. Hätte das Land eine, Bevölkerungs- 
dichte gleich jener Deutschlands, so wäre Platz 
für eine Milliarde Menschen, die angesichts der 
geradezu märchenhaften Fruchtbarkeit des brasi- 
lianischen Bodens vom Lande wohl auch ernährt 
werden könnten, nur eignen sich die rein tropi- 
schen Landesteile nicht für eine intensive Bewirt- 
schaftung. 1 Sa 
Es ist nur. ein natürlicher Ausgleichsprozeß, 
daß die übervölkerten Staaten Europas einen Teil 
ihrer Bewohner als Auswanderer nach Brasilien 
abgeben, wo ein ungeheurer. Bedarf. nach Arbeits- 
kräften herrscht. Es wäre indes irrig, daraus den 
Schluß zu ziehen, daß infolge der starken Nach- 
irage nach Arbeitskräften die Lebensbedingungen 
im Lande für Europäer besonders günstige wären; 
da kommt eben wieder der Grundsatz zur Geltung, 
daß man Brasilien nicht nur vom europäischen 
Standpunkte aus betrachten; sondern sich daran 
gewöhnen muß, hier eine andere Welt mit anderen 
Lebensbedingungen zu finden. | 
Brasilien als Staat. 
. Als der‘ portugiesische Seefahrer Cabral im 
Jahre 1500 die Küste Brasiliens entdeckte und für 
seinen König. vom Lande. Besitz. ergriff, war es 
von Indianerstämmen bewohnt, -die im Laufe der 
portugiesischen‘  Kolonisation teils ausstarben, 
teils sich mit. den Europäern: mischten. Jahr- 
hundertelang war Brasilien, von dem man damals 
nur einen kleinen Teil. erforscht hatte, portugiesi- 
sche Kolonie, bis der durch Napoleons Kriegszüge
	        
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