Nach zwoanzig Jahren.
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wann not ollweil dras g'schach,
Not wer ollweil dran that,
Und geht doh z'Grund, halt ja,
Rloanstuckweis und stad. sÄhnl!
85 Z'lerent und z'lempert,
wird loder und klempert,
vomoscht und vofäult,
was so spreizt iazt und speilt.
Do haoch hin üba d' Trümma
90 ^erst a vögerl anstimma,
Mit an schlag, Ähnl, an Schlag,
Denst not Herst alli Tag:
„Glls währt nur an Tichtl,
Steigt af und sollt ab,
95 2Tcit oan' Luaß nuh in
wiagerl,
Mit'n andern in Grab.
2lwa während der Zeit
^at dar 's Löbn a Schenheit,
Dass 's dein Seel nuh fürt
100 Zn der Twikeit."— sfreut
Das is den vögerl sein
Twigoanzigs Gsang,
Und wers hert, den nimmt 's
Glei an' lustigern Gang. sBluat
Und a Rünig aft ruast: 105
Äs den Vogel göbts acht,
Dass er's guat hat bein Tag
Und not schlecht bei da Nacht!
Und der Rüni, woaßt wohl,
Ünsa Land is 's und Volk, iio
Ähnl, dösell Majestät,
Dö nia abdankt und geht.
„Und das vögerl, dös singad?"
Mein, plag di not lang!
„Und das Geigerl, dösklingäd?" 115
Ähnl, i und mein Gsang.
Drum trückar da d' Äugn,
G'rant' und g'härbt hast di gnua,
wisch dar s' ab und vogunn da
Dein himmlische Nuah. — 120
vogunn dar s' und gniaß dar s'
Und mach di a weng broat,
Dass 's mir öbbr a kloans platzl
Nöbn deiner amol troat!'
84. stad, la.ngsam. — 85 und 86. Es wird leck und zerfällt, wird locker und klappert^
vermorscht... — 88. speilt, sperrt. — 93. Lichtl, Weilchen. — 111. dösell, dieselbe.—
Das oberösterreichische ständische Verordneten-Tollegium hat dem Dichter von 1860 an,
das Ministerium für Cultus und Unterricht von 3(864 an einen Ehrensold bewilligt. —
114. Mein, ei! — 117. Trockne dir die Augen. — 118. Gesorgt und geärgert. —
124. Neben dir einmal trägt.
Stelzhamer. II. Bd.
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