Volltext: Erster Band. Franz Stelzhamers mundartliche Dichtungen. [7] (Erster Band / 1897)

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60. Tänzl. 
ä Roß koan schens Gschirr, 
was kann 's Bosserl dafür? 
Und wann 's Bösserl guat last — 
Und drum Han i man' Schatz, 
Geh, greif her und darath's! — 5 
An schen'n Riritag kaft. 
61. 's Löbensgwand. 
's Löbn hängt als a Gwand 
Übern Menschen herab, 
Und währt, wann 's ah oft 
schlecht wird, 
An iaden bis an 's Grab. 
5 viel tragn a prächtigs 
Und häufti a schlechts, 
Und na hie und da oans 
Had a justament rechts 
Uriagn thuat ma 's vo Gott, 
io U)ia d' Muntur da Soldat, 
Wann a fürt muaß in Uriag, 
Weil'n 's Laos troffen had. 
Anfrimma derf 's koaner 
Und sagn: so sollt's sein! 
15 Dahoaßt's: Ropfher! und— 
's Mäul ghaltn! 
Und stäckan di drein. 
Drum paßt 's ah so selten: 
Man'n plod^rts, oan'n druckt's, 
Oan'n is z'kurz, oan'n is z'lang, 
Den oan'n zwickt's, den oan'n 20 
juckt's. 
Ma härbn so und schelden 
Und zausen dran um, 
Bis si 's hint und vorn zreißen — 
M mein Mensch, wia dumm! 
Denn tragn muaßt as doh, 25 
Und geht's grad oder krump, 
Und an zrissena Uerl, 
Woaßt eh, nennt ma — Lump. 
Wer gscheit is, macht 's 
gscheiter, 30 
Mia's Sprüchwort soat: 
Thuatsö ströcken nach derDöcken, 
Heut lang, moring broat. — 
60. 6. Riritag, Airchtag, aber auch Rirchtagsgeschenk; kaft, gekauft. 
61. 2. herab, abher, aba, eine Concession an das Hochdeutsche, wie sie bei Stelz- 
^ hanrer nur selten vorkomnrt. — 7. na, nur. — 18. plodern, herurnflattern, zu weit sein 
(Pluderhose). — 21. Oa, nianche. — 25. doh, doch.
	        
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