Volltext: Erster Band. Franz Stelzhamers mundartliche Dichtungen. [7] (Erster Band / 1897)

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's Mahrl von Taod. 
A kloans Lichtet vorn Hinendt 
Kloast nuh oan' dein Naoth: 
'n Bader — er kimmt 
100 Und rath: Gottsackakaoth! 
Und da Bada had recht, 
Denn wann nix Hilst, hilft das; 
Awa dass di not go z' gro druckt, 
Kriagst nuh a Glas — 
105 Mit a Magnstörk, wia 's hoaßt, 
Zs a raoths schmöckäts Gsif, 
Kost't di vierazwoanzg Kreuzer — 
Zs not gor a pfif! — 
's Gottsackafeld, 
110 Aft dö Ausschank dazua, 
Das troat Schindern und Badern 
paßabli gnua! 
Awa 's Feld ghert not eahna, 
So hams nur in Bstand, 
115 Da graoß Taod had's z' vostiften, 
Lahn Seel nimmt a z' Pfand. — 
Do ös werdt's iazt fragil, 
Mas da Taod denn recht is? 
Und dö Frag, kimmt enk für, 
120 Nan, do saht mi gen gwiß! 
Hm! — da Taod is not meh 
Mos a türmischa Knecht, 
Awa just für an Herrn, 
Mia da Herrgott is, recht. 
125 Da Taod is an Lngel 
Gwön, ja, und sodl scheu! 
Und wos moants, hams'fürÄmtl 
Ghabt, er und nuh Zwen? — 
Dö drei Lngel Ham d' Aufsicht 
Ghabt im paradeis, 130 
Zwögn dös Adams und Lvalas 
Kindischa Meis. 
D' Zügat is dagwön 
Und ghabt Ham si's guat, 
Und a Mensch äst, wißt's eh, 135 
Mos a da nöt olls thuat — 
was a da nöt alls thuat, 
Oda gwißa hald dad, 
Mann sö nöt allweil oans 
Scheu stad hintnachö draht. IM 
Awa d' Lngeln Ham s' dössent- 
Gern ghabt ungheit, swögn 
Ham eahn gunt, wos ma soat, 
An uschuldige Freud: 
Äf da Hirschkuah an' Md, E 
Mit an Däuberl a Gspiel, 
Aft um 's Gwött: Mer oans liabä 
Had? lasten an 's Ziel. 
Natürli, hald lauta, 
Mos go nix mangirt, i50 
Dnettä dass den zwoa Leuteln 
Dö Zeit nöt lang wird. 
Und da Ham s' hald 'n Lverl, 
Das s' gar Ham frum glaubt, 
Ar amol an Spaziergang 155 
Gögn d' Herrnwies volaubt; 
Und äs war ah nöt gfahlt gwön, 
Und war ah nix gschehgn, 
Mann nöt fust da bes' Feind 
Häd dö Glengat dasehgn. 160 
97. Hinendt, Sterben^ — 98. Rio äst, klagst. — 100. Gottsackakaoth, 
Friedhofserde. — 106. schmöckäts Gsif, riechendes Gesäuse. — 108. Psis, chg Seidel. — 
114. Bstand, Pacht. — 120. saht, sängt. — 122. türmisch, ungestüm. — 126. sodl,
	        
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