Volltext: Erster Band. Franz Stelzhamers mundartliche Dichtungen. [7] (Erster Band / 1897)

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Awa d'Arbat vodruß di 
Und's heili Gebet — 
Vöda! just wiar ä Fisch 
3io In da Rrautbrüah asteht, 
So gangs mit dir a, 
Bald neam pfiff mehr und sulig, 
Bald ma d' Spielleut und 
d' Schleanzer 
Zun Arbaten zwung. 
Drum, mein Uloanigung is: 
Thua scheu fleißi das dein, 
Nur an Schölm oda Narrn, 
Awa sist röd koan'n ein! 
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II. Gsang. 
Mäh ötlinga Jährn — 
Seids zum Zuahern not z'fäul! 
I Han ollahand Ämta 
Und Gschaft ghabt daweil 
5 Äs had just da Früahling 
'n U)inta vojoat, 
Is schans Grasl herganga 
Und 's Laubat und 's Droat — 
Habnt d' Vögel schan gsunga 
io Und d'Bleamel schan glacht: 
Da ha i mi vo zweidigst 
Zum Hoamzug afgmacht. 
Denn i bi schan a so, 
Und wa i anbanden würd, 
15 Bold da Früahling ausroast, 
Uluaß i ah mit eahm fürt. 
Awa mi bindt mein Löbta, 
Das woaß i, neamd an: 
Denn i z'riß eahm dö Rotten, 
20 Das häd a davan! — 
Na, nah ötlinga Jährn, 
Bi i hoam, wiar i sag, 
Und i woaß's, azwia heunt, 
Just in Iorigötag, 
Bin i affi in Wiesnan 25 
Gspaziert nöbn an Bah — 
Is recht sehen, is 'n Fischen 
Lahr Loachzeit just da; 
Da wird eahn af oanmol 
Lahr Dümpflhaus z' kloan 30 
Und empfinden äf oanmol 
Gro Langweil alloan. 
Däss mas ja siagt, ins Seifte, 
U)ia d' Ulenscher für d' Thür, 
Dö gern hermachten mechten, 35 
So treibts es Herfür. 
Na, wögn meina! — Und Dridl 
Für Dridl bi i fürt, 
wia die Zeit, bis ma roatat wird, 
Nach da Geburt. 40 
Zwischen Gelling und Spitz, 
Dnetter um dösell Ulaß, 
Laft da Bach in an Rroas, 
Und drin is dö scheust Saß; 
Von Grln is 's eingfaßt, 45 
Und 's Graserl is lind, 
Ulan is gschützt vo da Sunn 
Und vo Bögen und U)ind; 
12. Hoamzug, Heimkehr. — 23. azwia, wie. — 24. ) origöt a g, St. Georgi (2^. April). — 
33. Seift, seicht. — 39. roatat, nachdenkend. — 41. Ge Hing und Spitz, gleichfalls 
Örtlichkeiten an der Seegegend. — 42. Dnetter, genau; Maß, Richtung. — 44. Saß, 
Sitz, Lagerstelle. — 45. Grln, Lrlen.
	        
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