Volltext: Erster Band. Franz Stelzhamers mundartliche Dichtungen. [7] (Erster Band / 1897)

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Aft Ham mar uns glagert 
Äsn wiesengrean' Grund, 
75 Und Han gsössen, i loig nöt, 
Ä zwo gschlogne Stund. 
Und vozählt had mä 'sBüaberl, 
In oan' Drum vozählt, 
wann i's halb so schon kann, 
so woaßinuh, däss'senk gsöllt.— 
* * 
-i- 
„Däss i außä von Wald bi, 
Das Han i da schon gsoat, 
Und ah, däss i volassen 
Bi, Han i da kloat. 
85 Is awä, mein Dödä! 
Nöt ollweil so gwöst, 
Und i Han mi bofunden 
Do Zeiten äs 's Bost. 
In da Birigä wiesen — 
so Iazt kennt ma nix meh! — 
Bin i ausbroata glögn — 
Ä graoßmächtigä See. 
Han mi gwutzelt und draht, 
Han mi afbamt und bläht, 
S5 Han plabätzt und plauscht 
Und Han gschwabätzt und 
grauscht. 
Han gspoaßelt und tanzt, 
Han mi kroaßelt und g'ranzt, 
Und ä Gsausät und Gsäus 
loo Han i gmacht aus dä weis! 
Awä nix is vo Dauä, 
Freund! nix is, das währt, 
Und drum had so in Trauä 
wein Lust bold vokehrt. 
Lang had mi olls gschichä, 105 
Had Angst ghabt vo mir, 
Is mä fleißi ausgwichä 
In ganzen Revier. 
Koanpians am,koanRaohrät, 
Koan prämät hast gschaut, iio 
Nix wos Wässer und Rtösä 
wit olläloa Kraut; 
wit ollähand Gvickät 
Und scheuzlige Thiar, 
Is selm oans vo den andern 115 
Nöt sichä gwön schiar. 
Und ollssand had mein ghert, 
Neamd andern als mir, 
Dä ganz Grund, dä ganz Bom, 
Olle Kräuter und Thier. 120 
Und nuh öbbäs aners 
Han i ghabt, 0 mein Bua! 
Äbbäs schens, öbbäs vornehms, 
Kanus geinä nöt gnuä! 
'n Birigä Herrn — 125 
Däss dä Birig ä Gschloß 
Is gwöst, woaßt, ä recht xräch- 
Voll Reiter und Roß? stigs 
Awä Reiter und Roß 
Und Gschloß her und Gschloß hin, 130 
Nöt ä Wort gwungs mär a, 
Läg mä sunst nix im Sinn. — 
78. )n oan' Drum, in einem fort, unmäßig. — 82. Han i, habe ich. — 
85. mein Vödä, zutraulich für Freund.— 89. Birigä, Name eines Bauerngehöftes östlich 
von piesenham. — 91. ausbroata, ausgebreitet. — 93. gwutzelt, gewälzt. — 95. plabätzt, 
Eonwort. — 97. gspoaßelt, gescherzt. — 98. kroaßelt, gekreiset. — 105. gschichä, 
gescheut. — 109. piansam, Raohrät, prämät, jetzt Dörfer, früher Moosgründe an dem 
ehemaligen See. — 111. Mösä, Moose. — 113..Gv i ckät, kleine Thiere, gewöhnlich Federvieh 
bezeichnend. — 119. Bom, Boden. 131. Nicht ein Wort würde ich darüber verlieren. 
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