Volltext: Erster Band. Franz Stelzhamers mundartliche Dichtungen. [7] (Erster Band / 1897)

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künde, vorwärts durch ein überraschendes präsagium heraus 
stellt; endlich — Selbstverleugnung und eine unbedingte, rück 
sichtslose Runstergebenheit. 
Das zweite und größte im Buche, „'s Ulahrl von 
Furtbach", erzählt die wahrscheinliche Urbarmachung meiner 
ganz zunächst heimatlichen Gegend. Dieses Ulärchen reicht mit 
seiner Dämmerung bis in meine früheste Jugend hinunter, wo 
ich nie ohne einer seltsamen Begnüg, wenn ich den Miesenpfad 
hart am benannten Bächlein hinaufschlenderte, die hundert und 
hundert Vergißmeinnicht-Stöcke erblickte, die so üppig und 
wucherisch an seinen Bändern sprießen, daß unter ihrem Über 
hang oft das Mässerlein völlig unsichtbar wird. Seinen Ursprung 
nimmt es hinten im sogenannten „Grafenholz", wo es aus dem 
terrassenartig gelagerten Braunkohlenflötz nur so heraussintert. 
Die, wenn auch kahle Sage, daß rechts neben aus der „Birg- 
höhe", sowie etwa zwei Stunden westlich davon auf dem 
„Ljochkuchelberge" einst Schlösser gestanden; ingleichen die see 
ähnliche Fläche der großen „Birgerwiese" waren erfreuliche 
Dinge, und halfen meinem Ulärchen vollends auf die Beine; 
was Münder also, daß es steht! 
Das „III. IVoldg'sangl" ist ein Uapitelchen aus dem 
geheimen Ljausarchive der Natur. Ulutter Erde wird auch ein 
mal, wie sie gerade so im traulichen Malddunkel sitzt, gesprächig, 
wie manche ihrer schönen Tächter, und erzählt einem wiß 
begierigen, anhänglichen Enkelchen treuherzig die Freuden und 
Leiden ihres Ehelaufes. 
Das vierte märchenartige Produkt: „Da Taod" ist, die 
zeitgemäße Ginkleidung weggerechnet, wirklich ein Zigeuner 
märchen, eigenthümlich, keck und kosmopolitisch, wie das Volk; 
auch die Ulischung mehrerer Beligionsbegriffe darin ist sichtbar. 
Sonst braucht es keine Erklärung und, wie mich däucht, auch 
keine Entschuldigung. 
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