Volltext: Erster Band. Franz Stelzhamers mundartliche Dichtungen. [7] (Erster Band / 1897)

E Zeit und weil is unglei. 
Schußweis wird ma 's Herz so len, 
Da muaß i beten und Riragehn; 
Glei wieda war ma 's Raffen recht, 
Wann i nah mehra brauä mecht. 
Oft kimmt mi gah da Schenkar an, 
Ast schenk i an iaden Bedlmann; 
Grad draf thu i so grob und wüast, 
Äz wann i moring vohungan müaßt. 
Oft kenn i und woaß olls so gwiß, 
Bin gscheida roan, wos da Pfarrer is; 
Bald wieda draf bin i so dünnn 
Äz wia dar Auggadola-Strumm. 
Z' eftas schmöckt ma da Trunk so wohl, 
I saufat, häd is! ganz' Söchta voll; 
Und wieda, wann is recht dnüagö Han — 
Höllsaprament! aft graust mä dran. 
Oft mag i arachten wiar a Vieh, 
Roan Deanst wird ma z'hart und z'stark; 
Aft schlenz i wieda stinkfaul dahi, 
B'suach Riritag brav und 'n Wochamark. 
Drum sag i und blei säst dabei, 
Bon Rtenschen is Zeit und Weil not glei; 
Os geints mi bald und schändts mi bald, 
Z bin und bleib döstwögn — dar 2lld. 
13. len, weich, lind. — 15. Raffen, Raufen. — 16. wenn ich nur strehr aus 
richten könnte. — 17. Schenkar, Lust zum Geben. — 19. grob, geizig. - 22. roan, 
fast; wos, als. — 24. A u g g a d o l a - S t r u m m, ein Stummer aus der Umgebung. — 
27. dnüagö, zur Genüge. — 32. Riritag, Kirchtage. — 33. blei, bleibe. — 35. geints, 
lobt. — 36. döstwögn, deswegen; dar Ald, der Alte. ^ 
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