Volltext: Evangelischer Führer durch Österreich

209 
30 Jahren von 100.763 Seelen auf 261.166 
Seelen gewachsen; selbst das Zufallen des 
Burgenlandes abgerechnet, vermag nicht 
den Eindruck einer überwältigenden Le¬ 
benskraft und Anziehungskraft zu ver¬ 
wischen. Wenn freilich hiezu 
4. Die Uebertrittsbewegung 
verglichen wird und aus ihrer dunkler ge¬ 
zeichneten Mitte ein Gewinn von 65.674 
Seelen in den besprochenen 30 Jahren 
tritt, so ergibt sich für den an Gottes 
Wort geschulten Beobachter, daß die Ver¬ 
antwortlichen der Kirche die Wege in sie 
eng machen müssen und nicht nur den 
Willen der Eintretenden, sondern auch de¬ 
ren Ueberzeugung verlangen sollen, den 
Strom der Eintreten-Wollenden nicht im 
üblen Glauben lassend, wir hätten nur 
eine Kirche der Protestation und gelich¬ 
teter Dogmen, sondern wir stünden be¬ 
wußt unter dem Kreuz Jesu Christi. Es 
hat nach Gefahr ausgesehen, es könnte 
die evangelische Kirche „modern" werden. 
Wehe, wenn sie es würde! In der oberen 
Kurve der Uebertrittsbewegung erscheinen 
die Eintritte; steiler plötzlich von 1899 ab, 
dem Einsetzen jener Bewegung, die oben 
erläutert ist; in durchschnittlich gleicher 
Höhe bleibend bis zum Kriege, hier sinkt 
die Zahl der Eintritte unter dem dump¬ 
fen Eindruck jener Erschütterung; eine 
neue im steilsten Winkel ansteigende Linie, 
ständig kletternd bis 1921 (6423 Ein¬ 
tritte!), erst 1927 unter 4000 fallend, be¬ 
ginnt Ende 1918; ein wesentlicher Teil 
dieser Eintritte ist auf die verworrene 
Ehegesetzgebung Oesterreichs zurückzufüh¬ 
ren, die eine Wiederverehelichung ge- 
14
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.