Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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düngen ausgesetzt. Im Jahre 1821 mel- 
freteit srch 64 Gallneukirchener zum Ein¬ 
tritt in die evang. Kirche; neuerdings 
wurde fern Uebertritt mehr gestattet; erst 
1846 wurden die sich zum Uebertritt Mel¬ 
denden aus der kath. Kirche entlassen. 
1852, als die evang. Gem. Linz ge¬ 
gründet war, schlossen sich etwa 120 dieser 
Übergetretenen dieser Gemeinde an, er¬ 
bauten mit Gustav Adolfvereinshilfe 1860 
bis 1862 eine Schule in Weikersdorf, in 
der auch Zeitweilig Gottesdienst gehalten 
*??i. ^ i 1871 ftmrbe die Schulgemeinde zur 
Filialgemeinde von Linz erhoben, der Pfar¬ 
rer von Görz kam als Vikar nach Gall- 
im,suchen. In einer gemieteten Wohnung 
wurde das größte Zimmer als Betsaal 
hergerichtet. 1872 wurde das ehemalige 
Pfleggerichtsgebäude gekauft und das Ge¬ 
richtszimmer, in dem die Anhänger des 
Martin Boos als Angeklagte gestanden 
waren, zu einem Betsaal umgestaltet. Am 
zweiten Weihnachtstag 1872 wurde zum 
erstenmal darinnen evang. Gottesdienst ge¬ 
halten; im selben Jahr wurde die Ge¬ 
meinde selbständig und Ludwig Schwarz, 
der Vater der Anstalten, zum 1. Pfarrer 
gewählt. 
Allgemeiugeschichtliches: Gallneukirchen, 
an der wichtigen Reichsstraße Linz—Prag, 
hatte nicht Nur im Bauernkrieg des 17., 
sondern auch in den Kämpfen des 19. 
Jahrhunderts viele Drangsal mitzumachen; 
das steinerne sog. Franzosenkreuz erinnert, 
wohl an ein Gefecht, in dem 300 Fran-, 
zosen unter Oberst Perine fielen. — Tie 
erste Schienenbahn in Europa, die Pferde- 
eisenbahn Linz—Budweis (1825—1832 ge¬ 
baut, bis gegen 1872 im Betrieb) führte