Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band II (II. / 1937)

Um nach erfolgtem Durchbruche nicht der feindlichen Artilleriekonzentrierung ausgesetzt zu 
sein und Meletta und Castelgomberto sicher halten zu können, ist der Durchbruch bis nach 
Mt. Tondareear—Mt. Miela—Höhenwand Montagna Nuova vorzutragen und auszunützen! 
Grundgruppierung und Leitgedanke der Durchführung laut Skizze (s. Skizze 6). 
Da in der jetzigen Stellung speziell 11/27 im Vorgehen von Mt. Lisser empfindlichst gestört 
wäre, hat die vorderste Angrifssgruppe (11/27, IV/27) noch im Laufe der heutigen Nacht um 
eine Bataillonsbreite nach Süd sich zu verschieben, so daß auch noch 11/27 die Nase mit dem 
Gros von Süd umgehen kann. 
Beide Bataillone II und IV/27 haben, nachdem diese Verschiebung durchgeführt ist, unter 
dem Schutze der Nacht auch zu trachten, bereits am jenseitigen Hang 300 bis 400 m Raum 
zu gewinnen und Patrouillen (Scharfschützen) tunlichst vorzuschieben (eventuell bis zu einer 
Kompagnie). 
Die dem Baon. 11/27 unterstellte Kompagnie von III/27 (11.) hält in lockerer Schwarm¬ 
linie die Verbindung zwischen II und III/27 aufrecht und geht im Einklänge zur Haupt¬ 
angriffsgruppe gegen die Nase und Sattel vor. 
Brigadereserve erster Teil, III/bh. 2, hat dem Baon. IV/27 Righetti von Kote 1634 derart 
zu folgen, daß dieses Bataillon beim Sturm auf die Höhe Meletta—Gomberto sofort zum 
Eingreifen zur Hand ist. 
Nach Einbruch in die Stellung hat Mjr. Petermann Gomberto von rückwärts und in 
weiterer Folge Mt. Tondareear zu erreichen, während Meletta—Miela von IV/27 und Höhen¬ 
rücken südlich Meletta von III/bh. 2 zu nehmen ist. Das Gruppenkommando in diesem 
Abschnitt Meletta übernimmt dann Obstlt. Duic. 
Rest der Brigadereserve mit Regimentskommando bh. 2 geht über Mga. Slapeur auf 
Westhang Meletta. 
Zur Unterstützung des Hauptangriffes haben von 1/27 Steinmetz 1 bis 2 Kletterzüge 
sowie das Alpine Detachement 27 in der Italienerschlucht gegen Mt. Castelgomberto vorzu¬ 
gehen, um Kräfte dort in der Front zu binden und tunlichst auch einzubrechen. 
Baon. III/27 Haller mit Rest 1/27 hat die linke Flanke der Angriffsgruppe unbedingt zu 
schützen, sorgt für die zuverlässige Sperrung der Saumwege südlich Tre Pali und schiebt am 
5. Juni vormittags ein Detachement bis Mga. Ronchetto vor, um einerseits den Talausgang 
zu verlegen, andererseits im Rücken von Mt. Tondareear aufzuklären. 
Hptm. Steinmetz als Kommandant des Nordflügels sorgt für zuverlässige Verbindung 
zur 8. GbBrig. 
Von der Brigadereserve hat III/bh. 2 am 5. Juni bis 9 Uhr vormittags bei Cra. Meletta 
di dietro bereitzustehen, IV/bh. 2 um 12 Uhr mittags. 
Artillerie: die schwere und Divisionsartillerie wird Meletta—Gomberto—Sattel—Hang 
südlich Meletta—Sammelräume—Kavernengeschütze niederkämpfen, bzw. sperren. GbKnBt. 4/8 
und eine halbe 4/4 werden die feindlichen Maschinengewehrstände vernichten, eine halbe 4/4 
von 1732 aus im Vereine mit HbBt. die Kavernengeschütze niederhalten, bzw. die Revolver¬ 
kanonen zerstören. Mt. Lisser wird am Angrisfstage durch weittragende Haubitzen zunächst 
niedergehalten, am nächsten Tage nach Herstellung der Straße jedoch bereits von Mörser 
bekämpft werden... 
Menagen bis 11 Uhr vormittags beenden. Stunde des Angriffes wird noch speziell 
besohlen..." 
Der Brigadebefehl sah eine Verschiebung der beiden Angriffsbataillone gegen 
Süden vor, um sie hiedurch den Einwirkungen des Artilleriefeuers vom Mt. Lisser 
zu entziehen. Die bastionartige, schon durch die Natur außerordentlich begünstigte 
Feindstellung aus dem Mt. Meletta wurde von Norden her vom italienischen 
Panzerwerke Mt. Lisser und von dessen beiden Annexbatterien, überdies von der 
italienischen mobilen Artilleriegruppe am Mt. Foreellona, von Süden her von der 
großen Artilleriegruppe Mt. di Val Bella—Col del Rosso aufs wirksamste flan¬ 
kiert. Im Raume Mt. Foreellona—Mt. Castelgomberto—Mt. Meletta verfügten die 
Italiener über 11 mobile Batterien. Zudem waren auf Mt. Meletta und Mt. Castel¬ 
gomberto einzelne Gebirgsgeschütze und Revolverkanonen festgestellt worden. Dazu 
kamen einige kavernierte Maschinengewehrstände. Die Berichte der aufklärenden 
Abteilungen wollten von einem ausgebauten permanenten Werke auf Mt. Meletta 
wissen, allein nach Bezwingung der gewaltigen, naturstarken Bastion ergab sich, 
52
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.