mittags zum Halbregimente gestoßen; sie verharrten mit der MGK. U bei der
Straßenschlinge südlich von C. Rotz, wo Obstlt. v. Sieg! sein Standquartier inne¬
hatte. In dieser Lage hatte die Gruppe Obst. v. Ventour auch am 15. November
zu verbleiben. Die Lage der 6. ID. in der Nacht auf den 15. zeigt Skizze 25.
FML. v. Kletter gedachte am 15. aus der erreichten Linie weiter südwärts in
das Melettagebiet einzudringen. Der 1. KIBrig. oblag es, sich diesem Angriffe im
Raume der Cra. Meletta di Gallio-Mt. Zomo am 15. anzuschließen.
Vom 1. KIBrigKmdo. ergingen um 10.30 Uhr nachts die Angriffsbefehle für
den 15. Hienach hatten um 2 Uhr nachmittags bereitzustehen: die Nordgruppe —
das durch eine Sturmabteilung des KIR. 2 verstärkte Baon. III/27 unter Mjr.
Fröhlich — auf Höhe 1732 zum Sturme aus die Cra. Meletta di Gallio; die Süd¬
gruppe — IV., V. Baon. des KIR. 2, III./KIR. 1 unter Obst. Tschan — am bewal¬
deten Nordhange des Mt. Zomo zum Angriffe auf den südlichen Frontpfeiler des
Feindes. Für 3 Uhr nachmittags war der Beginn des Artilleriezerstörungsfeuers
gegen die feindlichen Stellungen bei Cra. Meletta di Gallio angesetzt, das nach
einer Dauer von fünfzehn Minuten gegen Mt. Zomo zu verlegen war, worauf
III/27 zum Sturme, verbunden mit dem Aufrollen der feindlichen Stellungen gegen
Süden, anzutreten hatte. Dem Angriffe der Slldgruppe hatte ein halbstündiges
Zerstörungsfeuer von 3.15 Uhr bis 3.45 Uhr nachmittags gegen die Feindstellungen
aus Mt. Zomo voranzugehen: unter diesem Feuerschutze sollten sich die Kaiser-
jäger heranarbeiten, hernach den Sturm und das Aufrollen der italienischen Ber-
reidigungssront nach Novdost und Südwest bewirken. Die erreichten Stellungen
waren gegen feindliche Gegenangriffe zu halten. Den aus Mt. Longara eingesetzten
Gebirgskanonen fiel die Aufgabe zu, während des Infanterieangriffes jene feind¬
lichen Maschinengewehre und Geschütze niederzuhalten, die in der Stellungszone
zwischen Cra. Meletta di Gallio und Mt. Zomo den Angriff der Südgruppe Obst.
Tschan flankieren würden. Die Brigadereserve, das Baon. III/KIR. 2, bei C. Tänzer
hatte gleichwie III/17 von der Höhe nordöstlich von Gallio dem Sturme der Gruppe
Obst. Tschan mit allen Maschinengewehren durch Flankenfeuer Unterstützung zu
leihen. Nach Abmarsch der Bataillone vom Mt. Longara war von III/27 eine Kom¬
pagnie als Sicherungsdetachement auf Longara zurückzubelassen.
Kaiserjäger und Belgier rüsteten sich für den entscheidungsvollen kommenden
Tag. Würde es ihnen im Wettstreite gelingen, die westlichen Bastionen des Meletta-
masfivs am 15. November zu bezwingen?
Die Erstürmung der Casara Meletta di Gallio durch das
III. Bataillon am 15. November 1917
Skizzen 26, 27
15.11. Aus den engen Schachtgräben des Mt. Longara erheben sich die Männer des
III. Baons., lassen das Zwielicht der Seilbahnkaverne hinter sich. Sie strecken die
steif gewordenen Glieder, schnallen den Gurt enger um den fastenden Magen. Um
sich mühvollen Umweg zu sparen, gleiten sie den steilen Longaraosthang in kleinen
Gruppen hinab, die Feuerpausen italienischer, das Tal abstreuender Batterien
geschickt nutzend, sammeln sich um 11 Uhr vormittags bei italienischen Magazins¬
baracken im waldverhängten Campo-Mulo-Tale. Hart wird der Anstieg durch die
Steilrachel südlich des Abfallrückens 1576. Schütterer Wald verliert sich im Fels-
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