Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band II (II. / 1937)

fernen — liegen auf der Hand. Der gleichfalls im Herbste fertiggestellte geräumige 
Tunnel durch den „Küchenberg" bot Möglichkeit der gesicherten Aufnahme des zu 
einer Erholungsstation ausgebauten Bataillonshilfsplatzes auf Mt. Forno wie auch 
zur Unterbringung von Reserven im Falle eines neuerlichen feindlichen Gro߬ 
angriffes. 
In die letzte Stellungsperiode fiel auch die Anlage von Riegelstellungen, denen 
besonders im Fornoabfchnitte nach den Erfahrungen der Junischlacht erhöhtes 
Augenmerk geschenkt wurde. In die felsige Westflanke des Mt. Forno wurde ein 
Stufensteig eingesprengt: er führte südwärts in die Senke zwischen Forno und 
Corno di Campo bianeo und war an ausgesetzten Stellen durch eiserne Geländer 
gesichert. Auch aus den Fornosüdgipfel führte ein versicherter Treppensteig. 
Der Iunieinbruch der Italiener im Lepozzeabschnitte hatte alle Gefahren, die 
der Kampffront auf der nördlichen Hochfläche der Sieben Gemeinden drohten, auf¬ 
gezeigt. Schon wenige Tage nach der Abwehrschlacht — am 2. Juli — begannen die 
Vorarbeiten für die Anlage einer zweiten Stellung. Offizieren des lV. Baons. unter 
Leitung ihres Bataillonskommandanten, Hptm. Adolf Feix, war die Detail- 
rekognoszierung und die Ermittlung der Traee für das Regiment anvertraut. Man 
kam Uber bei dem chronischen Mangel an Arbeitskräften und an Material über diese 
ersten Ansätze nicht hinaus. So wurde letzten Endes doch wieder alle Kraft für den 
Ausbau der Dauerfront eingesetzt. 
Auch die Kampfkraft erfuhr eine Erhöhung. Im Fornoabfchnitte wurden am 
19. Juli zwei mittlere und zwei kleine Granatwerfer in der Granatwerferkaverne 
eingestellt. Am gleichen Tage wurde mit der Aussprengung einer Kaverne für zwei 
12-oin-Luftminenwerfer in der Senke südlich des Mt. Forno begonnen; die beiden 
Luftminenwerfer wurden am 19. August eingebaut. Am 4. August stand in der 
wiederhergestellten Gefchützkaoerne am Mt. Forno ein italienisches Schnellfeuer- 
geschütz feuerbereit. Ende Oktober wurde auf Mt. Forno ein kavernierter Schein¬ 
werfer in Tätigkeit gesetzt. 
Mjr. Righetti, der schon seit 1. Juli täglich den Fornoabschnitt besuchte, sorgte 
in der Zeit vom 18. Juli bis 24. August — während der Beurlaubung des Ab¬ 
schnittskommandanten, Mjr. Fröhlich — für die klaglose Fortführung aller umfang¬ 
reichen Ausbauarbeiten im wichtigsten Teile der 27er-Abwehrfront 
Es fehlte auch nicht an sonstigen Vorsorgen für die Kampftruppe. Als der für 
die Wasserversorgung seit Monaten verwendete Schnee zur Neige ging, machten 
sich die Segnungen der zum Großteile vom benachbarten 17er-Regimente gebauten 
und am 1. August eröffneten Wasserleitung fühlbar. Die Versorgung des Regimentes 
mit Trinkwaffer wurde besonders organisiert. Von der Wasserleitungsstelle nächst 
der Abzweigung des 17er-Fahrweges wurde das Trinkwaffer im lausenden Tages- 
transporte in Fässern und Butten zum Standorte des Regimentskommandos, zum 
Teil auch direkt in den Fornoabschnitt geschasst. Die Ausspeicherung von Brennholz 
für den kommenden Winter hatte schon frühzeitig eingesetzt, und tagtäglich bekam 
jedes an die Kampffront gesandte Tragtier eine Zuladung von zwei großen Holz¬ 
scheiten. Selbst die nach Dosso del Fine regelmäßig abgehenden Badepartien über- 
1 Im Fornoabfchnitte gab es in der zirka 1700 Schritte langen vordersten Kampffront 
allein 26 Kavernen; die Zahl der in die Nord- und Südkuppe und in die Westflanke des 
Berges gesprengten Kavernen und Spezialanlagen belief sich aus 16. 
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