Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band II (II. / 1937)

in den Lessinischen Alpen, die zwischen Etsch und Brenta wie ein gewaltiger, rund 
2000 m hoher und etwa 30 Irin breiter Schutzdamm den Zutritt in die oberitalienische 
Tiefebene sperren. Dieser Gebirgswall, der üblicherweise, aber nicht ganz zutreffend, 
in seinen verschiedenen Teilen als „Hochfläche" bezeichnet wird, kann mit einer 
ungeheuren Kalksteinplatte verglichen werden, die eine Naturgewalt zerschlagen 
hat. Kreuz und quer liegen die Trümmer, durch tiefe Täler und Schluchten getrennt. 
Ganz selten bilden sie wirkliche Flächen 1. 
Dem kantigen, die Zugna Torta und Coni Zugna tragenden Rücken zwischen 
Etsch und Vallarsa schließt sich ostwärts der gewaltige Koloß des Col fanto und 
des Pasubio an, weiter ostwärts ins Italienische in einem schmäleren, zwei kleine 
Platten (Mt. Novegno und Mt. Priasora) tragenden Rücken abdachend. Zwischen 
den tief eingeschnittenen Tälern des Terragnolo- und des Posinabaches einerseits 
und dem steil eingerissenen Astico andrerseits liegt ein mächtiger zackiger Block, 
von Zahlreichen Gipfeln überragt. Er baut sich von der „Hochfläche" von Folgaria 
gegen Südost auf, kulminiert in dem regellos sich türmenden, gewaltigen Querriegel 
des Mt. Maggio, Mt. Toraro, Mt. Campomolon und der Tonezzaspitzen. 
Jenseits des Asticotales breitet sich bis an die Reichsgrenze die Hochfläche von 
Lavarone—Bezzena aus, im Westen durch die Centaschlucht abgeschlossen, im Norden 
durch den in Steilwänden ins Suganatal abfallenden Grenzkamm mit der Cima di 
Bezzena und der Cost'alta eingefaßt. 
östlich vom Astico und jenseits der Reichsgrenze erstrecken sich die „Sieben 
Gemeinden" (sette comuni). Bon der Ferne geschaut, liegen hier zwei gewaltige, 
regellos gewellte Platten. 
Die nördliche Platte mit ihrer Bruchkante Mt. Kempel—Cima Dodici—Cima 
Maora ist gegen Süd und Südost abgedacht. Ein mächtiges Stück ist von ihr 
abgesprengt und durch die klaffende Assaschlucht von ihr scharf geschieden; es ist 
die ein geschlossenes, ausgedehntes Waldgebiet umfassende Hochplatte, die den 
Mt. Verena, die Cima di Campolongo und den Mt. Evio trägt. Im besonders stark 
verkarsteten Nordteil steigt die über 2000 m ragende Kulisse des vielschartigen, 
südwärts streichenden Kempelrückens auf, der Mitte Mai noch in Schnee und Eis 
starrte. An seiner steilen Westflanke windet sich von Cra. Larici der einzige Saum¬ 
weg zur 1949 in hohen Portulescharte empor, der ostwärts weiterführt. Der Kempel- 
rücken endet mit dem Mt. Meata an der tief eingerissenen Assaschlucht. Vom 
nördlichen Grenzkamme streichen noch mehrere Rücken gegen Süden in die Gegend 
von Asiago und Gallio. Der westlichste zweigt in der Nähe der Cima Dodici ab 
und zieht Uber den Corno di Campo verde und die Cima dell'Arsenale zum 
Mt. Cucco, den die Bai di Portule vom Meatarücken scheidet. Der nächste Rücken 
streicht von der Cima Maora herunter über den Mt. Forno, Roccolo, Mt. Zingarella 
und weiter über den Mt. Zebio, Mt. Dorole zum Mt. Interrotto. Die drei letzt¬ 
genannten Berge sind rat Westen von der Dal di Galmarara, im Osten von der 
Bal di Nos abgeschlossen. Ein letzter Parallelrücken trägt den Mt. Fiara, Mt. Cimon, 
Mt. Nos, Mt. Baldo und Mt. Longara; feine Osthänge brechen zur Furche der 
Bal di Campo Mulo ab. Die mächtige, regellos gewellte Novdplatte findet ostwärts 
Abschluß in der isolierten kahlen Berggruppe mit dem Mt. Meletta, auch Mt. Fior 
genannt, und mit dem Kegel des Mt. Lisier, um schließlich in die Brentaschlucht 
abzustürzen. 
1 Österreich-Ungarns Letzter Krieg, IV., 180. 
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