Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band II (II. / 1937)

beschoß, ein tückisches Geschoß den Führer der Kompagnie, Lt. Rudolf Kober. Zum 
Glücke war es nur ein minder gefährlicher Oberschenkelschuß. Lt. Kober wurde 
für feine hervorragenden Leistungen in der Travenanzessperre mit dem MVK. 3. KI. 
ausgezeichnet. Zgf. tit. Feldw. Karl Reisinger aber, der seinem verwundeten Kom¬ 
pagniekommandanten beisprang, um ihn aus dem Feuerbereiche zu bringen, wurde 
bei seinem Kameradendienste schwer verwundet. Erste Hilfe brachte der heran¬ 
eilende EinjFreiwFeldw. (Mediziner) Josef Lehr, der Kommandant des Hilfsplatzes 
Travenanzessperre. Beide Unteroffiziere fanden äußerliche Anerkennung ihres auf¬ 
opfernden Verhaltens durch die Verleihung der silb. TM. 2. Kl. 
Auch das mittlere Travenanzes blieb von dem Ansturm des Winters nicht 
24.11. unberührt. Anschober- und Stricknerstellung sowie die Bandsperren wurden am 24. 
geräumt. Zur Täuschung des Feindes verblieb nur je eine schwache Wache zurück. 
Die „Fleckstellung" bei Punkt 1780 der Postierung aus den Hängen der Tofana III 
wurde aber weiter gehalten. Das Kommando über die Alpinen Detachements Nr. 1 
und 10 übernahm Oblt. Zaijcek, der einen Monat später dem Kampfabschnitte 
Fanestal, Hptm. Reperger, unterstellt wurde. Die noch verbliebene halbe 12. a Komp, 
hatte nach Durchführung der Umgruppierung zum Bataillon einzurücken. In der 
Fanes-Progoite-Stellung wurden von den sieben Feldwachen die Feldwachen Nr. 6 
und 7 am Nordflügel über Winter aufgelassen, da sie dauernd von Lawinen stark 
gefährdet waren. 
25.11. Der 25. brachte eine neuerliche Änderung in der Abschnittseinteilung: der 
Kampfabschnitt Fanestal wurde dem Abschnitte Travenanzes, Obstlt. Busch, unter¬ 
stellt und kam hiedurch wieder zur 96. IBrig., Obst. Vonbank. Oberst-Brigadier von 
Krammer, seit 9. November Kommandant der 56. GbBrig., zollte „den aus dem 
Brigadebereiche scheidenden braven 27ern, die sich schon aus anderen Kriegsschau¬ 
plätzen den schönsten Soldatenrus erworben haben, wie auch dem bewährten 
Standschützenbataillon Bregenz und der Abschnittsartillerie vollstes Lob und 
wünschte allen für die Zukunft Soldatenglück." Auch das Abschnittskommando 
Stuva, Mjr. Siegl, sah „schweren Herzens" III/27 aus seinem Befehlsbereiche scheiden. 
26.11. Die stets verschobene 10. Komp., die noch am 26. November vormittags an der 
Truppenbeeidigung in Bruneck im Beisein des seit 10. November das Kommando 
der Division Pustertal führenden GM. v. Steinhart teilnahm, marschierte nach¬ 
mittags nach St. Lorenzen nächst Bruneck ab. Hier wurde sie dem Trachombaon. 
Hptm. Duregger angegliedert. 
Noch ist der 11. Komp, im Gottresabschnitte zu gedenken, deren vier Züge auf 
die vom LstBaon. 162 besetzten Unterabschnitte aufgeteilt waren. So stand der 
erste Zug aus der Croda del Ancona, der zweite im Gottrestale als Reserve für den 
Cadiniunterabschnitt, der dritte und vierte Zug als Reserve am Zuoghi, den der 
Italiener unterminierte. 
Bon der 12. Komp, standen der dritte und vierte Zug in der Progoitestellung, 
während der erste und zweite Zug noch die Aufräumungsarbeiten im Travenanzes 
28.11. bewirkten. Am 28. wurde die bisher von den 27ern bestrittene Feldwache Hoch 
Konrad am Ballon Bianca vom südlichen Nachbarkampfabschnitte Hptm. Leon 
(Mt. Cavallo—Casale—Mt. Castello—Ballon Bianca) abgelöst. Die 12. a Komp, 
hatte in Lt. i. d. R. Krampi einen neuen Kommandanten erhalten. 
3V. 11. Am Monatsende bekundete die feindliche Feldartillerie in den Morgenstunden 
eine lebhaftere Tätigkeit. Etwa hundert Granaten, zumeist Blindgänger, fielen in 
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